Schauspieler, Musiker und Opern-Sänger sind ein abergläubisches Völkchen. Schaut man sich an, was momentan bei der aktuellen Parsifal-Inszenierung an der Staatsoper passiert, könnte man ihnen Recht geben. Zuerst fiel der Star-Ternor aus, dann brach der Dirigent während der Vorstellung zusammen und nun stürzte auch noch der Ersatz-Tenor beim Verlassen der Bühne. Dieser Parsifal steht unter keinem guten Stern.
Schon vor der ersten Aufführung fiel der deutsche Startenor Jonas Kaufmann aus Krankheitsgründen aus. Der Brite Christopher Ventris sprang am vergangenen Gründonnerstag kurzfristig ein. Auch bei der darauffolgenden Vorstellung am Ostersonntag war Kaufmann noch nicht fit. Stattdessen sang der deutsche Tenor Christian Elsner seinen Part.
Dirigent kollabiert bei Vorstellung
Doch schon passierte das nächste Unglück. Generalmusikdirektor und Dirigent Franz Welser-Möst erlitt während des ersten Aufzugs einen Hexenschuss. Tapfer hielt der Dirigent durch, doch seinem Körper wurden die Schmerzen zuviel. Stattdessen beendete Solokorrepetitor James Pearson die Vorstellung statt des Verletzten.
Der Generalmusikdirektor musste ins AKH gebracht werden. Schon in der gleichen Nacht durfte Welser-Möst nach Hause, doch jetzt steht ihm Physiotherapie bevor. Am Dirigentenpult wird man ihn in nächster Zeit nicht sehen. Am Dienstag springt der Linzer Opernchef Dennis Russell Davies bei Alban Bergs "Wozzeck" ein. Bei der nächsten Parsifal-Vorstellung am Donnerstag tritt Adam Fischer ans Pult. Am Mittwoch dirigiert er bereits Mozarts "Fidelio" im Haus am Ring.
Ersatz-Tenor stürzt beim Verlassen der Bühne
Als wenn es nicht schon reichen würde, dass der Star-Tenor und der Dirigent fehlen, ereilte auch den Eratz-Tenor Christian Elsner ein Unglück. Auf Facebook beschwerte sich der Deutsche laut "Kurier" bitterlich, weil ihm beim Abgang von der Bühne nicht genug geleuchtet wurde. Eslner stürzte und verletzte sich am Unterarm.
Kaufmann am Donnerstag wieder dabei
Einziger Lichtblick: Rechtzeitig für die Aufführung am Donnerstag soll Jonas Kaufmann wieder gesund sein. Kann man nur hoffen, dass der Oper weitere Un(glücks)fälle erspart bleiben.
