Psychische Erkrankungen

Kratky: "Niemand soll sich für Therapie genieren"

Anlässlich des Ö3-Kummernummer-Jubiläums sprach Robert Kratky über das Thema psychische Erkrankungen - aus Erfahrung, er ist selbst Betroffener. 

Lisa Kern
Kratky: "Niemand soll sich für Therapie genieren"
Robert Kratky sieht es als seine Pflicht an über das Thema mentale Gesundheit zu sprechen. 
Instagram/robert.kratky

Seit 18. November 1983, also seit genau 40 Jahren, ist die Ö3-Kummernummer jeden einzelnen Tag für alle da, die jemanden zum Reden und zum Zuhören brauchen. Mit einem "Mental Health Festival" wird der runde Geburtstag nun groß am Küniglberg zelebriert. Schon seit Montag, den 13. November,  und bis zum 19. November steht Hitradio Ö3 ganz im Zeichen der mentalen Gesundheit. Robert Kratky startet auch mit seiner Podcast-Serie "Kratky sucht das Glück". "Heute"  hat mit dem Moderator über das Thema Therapie und Mental Health gesprochen, er selbst ist Betroffener. 

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    Robert Kratky ist seit 1991 für Ö3 tätig. Hier auf einem Foto vom Amadeus Award 2005.
    Robert Kratky ist seit 1991 für Ö3 tätig. Hier auf einem Foto vom Amadeus Award 2005.
    Andreas Tischler

    Diskussions-Event mit Kratky & Co.

    Unter dem Motto "Sag, wenn’s dir nicht gut geht!" wurde am Dienstagnachmittag, den 14. November,  in den neuen Räumlichkeiten des Radiosenders zur Diskussionsrunde mit Kratky und Gabi Hiller gebeten. Das große Ziel des Duos? Das Thema Mental Health aus der Tabuzone zu holen.

    Niemand soll sich für dieses Thema genieren müssen: Wenn Du dir ein Bein brichst, geh zum Arzt! Und wenn die Seele bricht, dann tue es erst recht.
    Robert Kratky
    Über Mental Health im "Heute"-Talk

    In seinen Instagram-Stories betont Kratky immer wieder, dass er in Therapie sei. Warum ihm das Thema Mental Health so wichtig, hat "Heute" nun nachgefragt.

    Kratky: "Weil es immer mehr Menschen gibt, die psychisch erkranken und dabei auch immer mehr Junge im Land, denen seelisch die Kraft ausgeht oder die sogar innerlich an den Belastungen unserer Zeit zerbrechen. Ich sehe mich sowohl als Betroffener als auch als öffentliche Person in der Pflicht, psychischen Erkrankungen mehr Normalität zu schenken, mehr Aufmerksamkeit und breite gesellschaftliche Anerkennung."

    Er betont: "Niemand soll sich für dieses Thema genieren müssen: Wenn Du dir ein Bein brichst, geh zum Arzt! Und wenn die Seele bricht, dann tue es erst recht." Für ihn sei die Arbeit der Ö3-Kummernummer daher wichtiger denn je.

    Kratky: "Sie ist wichtiger denn je: Die Zeit in der wir leben ist für viele generell nicht einfach, das Dauerfeuer schlechter Neuigkeiten und der Brandbeschleuniger Social Media haben für viele das Fass zum Überlaufen gebracht. Sich anonym und beschützt dem Team der Ö3-Kummernummer anvertrauen zu können, ist für viele ein erster Schritt zur seelischen Gesundung. Und für manche sogar Rettung in höchster Not." Seelische Notlagen würden eben nicht seltener, sondern leider immer häufiger werden, meinte er abschließend.

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