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In reichen Ländern sterben die meisten an Krebs

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen noch zu den häufigsten Todesursachen. Das soll sich nach Prognosen jedoch bald ändern.

Heute Redaktion
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Krebs wird Herz-Kreislauf-Erkrankungen bald als Todesursache überholen. Das bedeutet eine epidemiologische Wende.
Krebs wird Herz-Kreislauf-Erkrankungen bald als Todesursache überholen. Das bedeutet eine epidemiologische Wende.
Bild: iStock

Die Entwicklung von Todesursachen scheint an einer Wende zu stehen, so prognostizieren es Experten. Dazu haben sie Daten von 163.000 Menschen im Alter von 35 und 70 Jahren in 21 Staaten analysiert. Die Tendenz: Krebs wird Herz-Kreislauf-Krankheiten als häufigste Todesursache in reicheren Ländern ablösen.

Von den weltweit 55 Millionen Todesfällen im Jahre 2017 waren 17,7 Prozent auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Herzinfarkte und Schlaganfälle treten am häufigsten auf. Rauchen ist die Ursache von 8 Prozent der Todesfälle. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben weltweit insgesamt die häufigste Todesursache bei Menschen im mittleren Alter und sind für rund 40 Prozent der Todesfälle verantwortlich.

Doch das trifft auf die reichsten Länder nicht mehr zu. Dort fordert Krebs bereits doppelt so häufig Todesopfer wie die Herz-Kreislauf-Erkrankungen." In reichen Staaten stirbt mehr als jeder dritte Mensch an Krebs. Mit 37 Prozent gibt es mehr Krebstote als Menschen, die an einer Herzkreislauf-Erkrankung sterben. Dort sind es nur 23 Prozent.

41 Prozent sterben an Krebs

In Staaten mit mittlerem Einkommen machten Herz-Kreislauf-Erkrankungen 41 Prozent und Krebserkrankungen 30 Prozent aus. In ärmeren Ländern sterben Menschen zweieinhalb Mal häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Länder mit dem höchsten BIP waren Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kanada und Schweden. Tansania, Bangladesh, Indien, Simbabwe und Pakistan waren unter den ärmsten Ländern.

Eine Ursache für die steigende Frequenz dieser Krankheitsspektren ist natürlich auch in der gestiegenen Lebenserwartung zu finden. In den ärmsten Ländern ist die Sterblichkeit viermal so hoch wie in den reichsten Staaten.

"Die Welt erlebt einen neuen epidemiologischen Übergang," stellen die Autoren von zwei Studien fest, die in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" publiziert wurden.



In Österreich sind immer noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. 2018 starben laut Statistik Austria 83.975 Personen daran.

(GA)

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