Österreich

Krebserregend: Achtung vor diesen Lebensmitteln!

Mürbteig, Backerbsen und Brotstangerln: Die Umweltschutzorganisation warnt vor krebserregenden Schadstoffen in mehreren getesteten Markenprodukten.
Heute Redaktion
13.09.2021, 22:47

Nach den alarmierenden Testergebnissen vom September - "heute.at" berichtete ausführlich über die Gesundheitsbelastung durch Palmöl - hat Greenpeace nun erneut eine Reihe von Markenprodukten, die verarbeitete Pflanzenöle enthalten, auf gesundheitsgefährdende Stoffe untersuchen lassen. Wieder wurden teils alarmierend hohe Konzentrationen von wahrscheinlich krebserregenden Schadstoffen festgestellt.

Diesmal wurden Mürbteig, Krapfen, Chips, Backerbsen und Knabbergebäck für Babys bei der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) getestet. Der Mürbteig von "Tante Fanny", die Backerbsen von "Land-Leben" und die Brotstangerl von "Milupa" (für Babys ab acht Monaten) erwiesen sich als stark belastet.

Die neueste Charge des Babysnacks soll aber, wie "Milupa" Greenpeace mitteilte, bereits niedrige Schadstoffwerte aufweisen. Auch "Land-Leben" hat schon erste Verbesserungen umgesetzt. Die Umweltschutzorganisation fordert nun von Lebensmittel-Produzenten und Handel Maßnahmen zur Schadstoffsenkung und verweist auf jene Produzenten, denen dies bereits gelungen ist.

Vor allem Kinder gefährdet

Besonders hohe Konzentrationen an 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester wies der getestete Mürbteig von Tante Fanny auf (0,473 bzw. 0,478 mg/kg). Herwig Schuster, Umweltchemiker bei Greenpeace, warnt: "Wir raten vor allem im Fall von Kindern dringend bis auf weiteres vom Verzehr des Tante-Fanny-Mürbteigs ab. Geht man nach dem TDI* darf ein Kind maximal ein Achtel Mürbteig-Pizza am Tag essen, um nicht zuviel von dem Schadstoff aufzunehmen." Dabei, so Schuster, sei noch nicht berücksichtigt, dass Kinder und Erwachsene an einem Tag oft eine Vielzahl an weiteren belasteten Produkten konsumieren.

Vorsicht bei Margarine

Für die im September beanstandete Milka-Erdbeer-Schokolade gibt Greenpeace vorsichtig Entwarnung. Die neueste Produktion enthält deutlich weniger Schadstoffe, wie von Hersteller "Mondelez" vorgelegte Analysen belegen.

*) Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft Glycidol - das bei der menschlichen Verdauung von Glycidyl-Ester frei wird - als wahrscheinlich krebserregend ein. 3-MCPD wird von der EFSA als möglicherweise krebserregend eingestuft. Sowohl die EFSA als auch die AGES setzen den Tolerable Daily Intake (TDI) bei 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag fest.

Für die beiden von Greenpeace beanstandeten Margarine-Produkte, den Rama-Würfel und die Alsan, bleibt die Greenpeace-Verzehrwarnung jedoch trotz positiver lebensmittelrechtlicher Beurteilung durch die AGES weiterhin aufrecht. "Die Behörden können leider nur die bereits gültigen Gesetze umsetzen. Die beiden Margarine-Produkte sind vor allem für Kinder bei regelmäßigem Verzehr gesundheitlich bedenklich und sollen daher weiter nicht verkauft oder als Kindernahrung verwendet werden", sagt Schuster.

Zu den ausführlichen Testergebnissen >>>

(red)

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