Österreich

Kreditbetrüger erschlichen sich Sozialhilfe

Heute Redaktion
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Erfolge nach anstrengenden und komplexen Ermittlungen. (Symbolbild)
Erfolge nach anstrengenden und komplexen Ermittlungen. (Symbolbild)
Bild: iStock

Mehreren Personen um einen 29-jährigen Hauptverdächtigen konnten etliche Betrugsdelikte nachgewiesen werden. Sie machten auch vor dem Sozialstaat nicht halt.

Betrugsermittlern des LKA Wien ist es nach monatelanger Arbeit gelungen, diverse Betrugsstraftaten aufzuklären. Einem 29-jährigen Haupttäter, einem ebenfalls 29-jährigen Hauptkomplizen sowie neun weiteren Komplizen in Serbien wurden zahlreiche Betrugsdelikte nachgewiesen. Unterstützt wurden die Beiden tatkräftig von ihren Frauen. Die Schadenssumme beläuft sich auf über 300.000 Euro. Mit dem erbeuteten Geld sollen sie sich laut Polizei Urlaube und Casinobesuche geleistet haben.

Kaum aus dem Gefängnis gekommen, schon wieder kriminell aktiv

Bei den Delikten handelte es sich hauptsächlich um betrügerische KFZ-Finanzierungen, aber auch um Kontoeröffnungs-, Bestell-, Kredit- und Sozialleistungsbetrügereien. Die Delikte begannen im Mai 2016, kurz nachdem der Haupttäter eine mehrjährige Gefängnisstrafe wegen anderen Betrugsdelikten beendet hatte. Die Anklage damals lautete: Dokumentenfälschung.

Er und sein Hauptkomplize nutzten diese Unterlagen, um diverse Autos bei verschiedenen Autohändlern über Kreditverträge zu lukrieren. Die so ausgehändigten PKW wurden danach im In- und Ausland verkauft, die aufgenommenen Kredite jedoch nicht abbezahlt. Im Sommer des heurigen Jahres konnte die Polizei den Machenschaften der Betrüger-Truppe ein Ende setzen.

Auch Sozialstaat ausgenutzt

Im Zuge dieser Festnahmen wurden weitere Delikte aufgedeckt: So kamen Beamte des LKA Wien dahinter, dass die Gruppe um den 29-jährigen Hauptverdächtigen noch einen Kreditbetrug bei einer deutschen Bank oder diverse Kontoeröffnungsbetrügereien begingen.

Trauriger Höhepunkt dieser Delikte dürfte ein versuchter Sozialleistungsbetrug sein: Um an die Mindestsicherung ranzukommen, scheuten sie auch nicht davor der MA 40 zu erzählen, dass sie kein Bett zum schlafen hätten. Das erwerbslose aber kriminell umtriebige Pärchen versteckte ihr Bett im Keller und erhielt tatsächlich ein neues.

Die beiden 29-Jährigen sowie deren Gattinnen wurden mittlerweile zu teils hohen Haftstrafen verurteilt: Sechs Jahre bekam der Drahtzieher, sein Hauptkomplize erhielt vier Jahre und zwei Monate, die Ehefrauen müssen für 18 und 15 Monate ins Gefängnis.

(bai)