Wirtschaft

Kika/Leiner droht erneut Verkauf

Kein Versicherungsschutz für Lieferanten mehr – Kika/Leiner gerät immer tiefer ins Schlamassel. Jetzt droht wieder ein Verkauf.

Heute Redaktion
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Österreichs zweitgrößte Möbelkette Kika/Leiner gerät immer tiefer in die Depression. Für das Österreich-Management völlig überraschend hatten internationale Kreditversicherer beschlossen, für den Mutterkonzern Steinhoff-Gruppe weltweit keine Forderungsausfälle für Lieferanten mehr abzusichern.

Schon seit der Krise des Mutterkonzerns Ende vergangenen Jahres sind die Kreditversicherer alarmiert, und Kunden hielten sich etwa mit Anzahlungen zurück. Damals musste Kika/Leiner Österreich aus Liquiditätsgründen die Firmenzentrale in Wien verkaufen.

Geschäftsführer ist "guter Hoffnung"

"Ich bin guter Hoffnung, dass wir für Österreich eine tragfähige Lösung finden werden", sagte Österreich-Geschäftsführer Gunnar George zur aktuellen Krise. Man versuche, mit neuen Versicherungspartnern zu verhandeln und führe intensive Gespräche mit sämtlichen Lieferanten.

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Große Lieferanten liefern ihre Ware im Normalfall nur gegen die Sicherheit von Ausfall-Versicherungen. Dennoch erwarte man keine Lieferengpässe oder gar einen Lieferstopp, denn man habe ein sehr gutes Einverständnis mit den Lieferanten, heißt es.

Die Alternative wäre in solchen Fällen Bargeld gegen Ware, doch das hält Kika/Leiner nicht durch.

Harter Sparkurs

Schließlich läuft ein harter Sparkurs, 150 Mitarbeiter von 5.000 wurden bereits abgebaut, vier Filialen geschlossen, die Diskont-Schiene Lipo aufgegeben. Außerdem sind die Urlaubsgehälter im Juni fällig. Kika/Leiner will heute festlegen, wie das operative Geschäft weiter laufen soll.

Angesichts der Probleme mehren sich Spekulationen über einen Verkauf von Kika/Leiner an große deutsche Konkurrenten. Verhandlungen mit finanzkräftigeren Eigentümern als Steinhoff sollen bereits im Gange sein, meldet der Standard.



(red)