Niederösterreich

Krems: Haft nach Todesdrama

Heute Redaktion
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    In einem Merkur-Markt in Krems (NÖ) wurde Anfang August 2009 ein 14-Jähriger durch Polizisten erschossen.
    In einem Merkur-Markt in Krems (NÖ) wurde Anfang August 2009 ein 14-Jähriger durch Polizisten erschossen.
    HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

    Keine Milde zeigte das Landesgericht Krems im Fall des Supermarkt-Einbruchs, bei dem Florian P. (14) getötet wurde. Roland T. (17), der bei dem Vorfall einen Oberschenkeldurchschuss erlitt, muss weiter in U-Haft bleiben. Der Anwalt der beschuldigten Polizisten nahm seine Mandanten in einem ORF-Interview in Schutz.

    Kaum aus dem Gefängnis entlassen, wurde Roland T. (17) beim tragischen Polizeieinsatz in der Nacht auf 5. August in Krems-Lerchenfeld von einer Kugel getroffen. Sein Freund Florian P. (14) brach tot neben ihm zusammen, Roland T. erlitt einen Oberschenkeldurchschuss. Zwei Wochen nach der Tat wurde am Landesgericht Krems entschieden, dass der mutmaßliche Einbrecher weitere vier Wochen in U-Haft verbringen muss. Trotz der Verletzungen sah die Staatsanwältin Tatwiederbegehungsgefahr.

    Nach wie vor gibt es widersprüchliche Angaben dazu, was genau im Merkur passiert ist: Der mutmaßliche Einbrecher bleibt dabei, dass die Schüsse ihn und Komplizen Florian P. trafen, während sie flüchteten.

    Rainer Rienmüller, der Anwalt der betroffenen Polizisten, schildert in einem ORF-Interview die Sachlage anders: Seine Mandanten hätten bei einem Rundgang keinerlei Einbruchsspuren festgestellt, deswegen auch keine Verstärkung angefordert. Bei der Kontrolle im Markt hätte es einen Angriff mit einem Schraubenzieher und einem gekrümmten Gegenstand aus einer finsteren Nische gegeben. im Zuge der dynamischen Attacke seien die Schüsse gefallen. Die Rekonstruktion der Vorfälle soll kommende Woche stattfinden.