Niederösterreich

Krems: Polizisten fühlten sich "angegriffen"

Heute Redaktion
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    In einem Merkur-Markt in Krems (NÖ) wurde Anfang August 2009 ein 14-Jähriger durch Polizisten erschossen.
    In einem Merkur-Markt in Krems (NÖ) wurde Anfang August 2009 ein 14-Jähriger durch Polizisten erschossen.
    HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

    Die beiden Polizeibeamten, deren Einsatz in einem Merkur-Markt in Krems-Lerchenfeld am Mittwoch mit dem Tod des 14-jährigen Florian P. geendet hat, haben gestern ausgesagt. Außerdem wurde ein weiterer Verdächtiger festgenommen.

    Gestern mussten die beiden erfahrenen Beamten zu den Ereignissen am Mittwoch erstmals aussagen. Als Grund für die Verzögerung wurde die schlechte psychische Verfassung der Polizisten genannt. Die Befragung ging nur schleppend voran. Sie dauerte von 19:45 bis 23:30 Uhr, unterdessen mussten mehrere Pausen eingelegt werden.

    Laut Angaben der beiden Polizisten seien diese "angegriffen worden", wie ihr Anwalt in der ORF-ZIB2 mitteilte. Das stimmt nicht mit den Aussagen des in U-Haft befindlichen mutmaßlichen Komplizen des Verstorbenen überein. Roland T. hatte behauptet, dass sie auf der Flucht von Kugeln getroffen worden seien. Die Beamten waren offenbar beim Eintreffen am Einsatzort davon ausgegangen, nach dem stillen Alarm im Supermarkt keine Person anzutreffen. Wie die Polizei erklärte, hätten sich die beiden durch die Gestalten in der Dunkelheit bedroht gefühlt.

    Weiterer Verdächtiger festgenommen

    Während die beiden Beamten vernommen wurden, kam es zur Festnahme eines weiteren Verdächtigen. Ein 28-jähriger gebürtiger Rumäne aus dem Bezirk Krems soll die beiden Jugendlichen bei ihrer Tat unterstützt haben. Sachhinweise am Tatort hätten laut Polizei-Angaben die Überführung des Mannes ermöglicht. Dieser bestreitet die Vorwürfe. Von Seiten der Polizei wird nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Personen am Einbruch beteiligt waren.

    Der 19-jährige Bruder des Verstorbenen soll am Donnerstag vor dem Merkur-Markt einen Fotografen niedergeschlagen haben. Er hatte sich scheinbar durch Fotoaufnahmen vor dem Merkur-Markt provoziert gefühlt. Der Mann erlitt einen Jochbeinbruch, gegen den mutmaßlichen Täter wurde Anzeige
    erstattet.