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Kreuzfahrt in den Tod? Deutscher unter Mordverdacht

Heute Redaktion
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Ein Deutscher und seine chinesische Ehefrau unternahmen im Februar mit ihren beiden Kindern eine Mittelmeer-Kreuzfahrt auf der MSC Magnifica. Von der Frau fehlt seitdem jede Spur. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft, denn er steht unter Mordverdacht.

Am 20. Februar legte das Kreuzfahrtschiff im Zielhafen Civitavecchia an, doch eine Passagierin fehlte. Dabei handelte es sich um eine chinesische Frau, die mit einem Mann aus Eberswalde in Brandenburg verheiratet ist und zuletzt in Dublin lebte. Der Deutsche und die beiden gemeinsamen Kinder waren noch an Bord, er hatte keine Vermisstenanzeige erstattet. Das brachte den Mann in Erklärungsnot, er wurde wegen Mordverdachts festgenommen und sitzt in Rom in U-Haft.

Der Deutsche bestreitet jede Schuld, seine Frau sei der Reise überdrüssig gewesen und in Griechenland lebend von Bord gegangen, behauptet die Verteidigung. Die Vermisste habe schon öfter Reisen abrupt unterbrochen, lautet das Argument des Beschuldigten.

Heftiger Streit in Genua

Nach italienischen Medienberichten wurde die Vermisste das letzte Mal am 10. Februar in Genua gesehen. Ein Ladenbesitzer will einen heftigen Streit des Paares mitbekommen haben, laut "La Stampa" habe der Mann sogar mit den Schuhen nach der Frau geworfen.

Sechsjähriger belastet Vater

Laut "Bild"-Zeitung belasten auch die eigenen Söhne (4 und 6 Jahre alt) den Deutschen. Der Ältere der Brüder sagte der Polizei, dass seine Eltern die Kabine nachts gemeinsam verlassen hätten, der Vater aber alleine zurückgekehrt sei. Er habe zu den Kindern gesagt, sie sollten liegen bleiben und ruhig sein.

Die beiden Kinder, die laut Augenzeugen auf der Kreuzfahrt auffielen, weil sie "verlottert" gewirkt hätten, befinden sich in Obhut der Behörden in Rom.

Laut Verteidiger Luigi Conti sollen nun Familienangehörige bei der Aufklärung des Falls mithelfen.