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Kreuzfahrtschiff durch Beirut-Explosion gesunken

Die "Orient Queen" befand sich während der Detonation im Hafen in nächster Nähe. Zwei Besatzungsmitglieder starben, sieben weitere wurden verletzt.

Leo Stempfl
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Satellitenbild des Beiruter Hafens.
Satellitenbild des Beiruter Hafens.
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Früher war das 1989 fertiggestellte Schiff auch in Deutschland unterwegs. Unter Flagge der Bahamas unternahm das 121 Meter lange Kreuzfahrtschiff in den letzten Jahren wöchentliche Rundfahrten durch das östliche Mittelmeer. Bei der Explosion wurde das Schiff zunächst sehr stark beschädigt. Nach und nach drang mehr und mehr Wasser ins Innere, was schließlich zur Schieflage und anschließendem Versinken führte.

"Leider wurde das Schiff, das im Hafen von Beirut anlegte, vor dem Eindringen des Wassers schwer beschädigt. Alle Rettungsbemühungen waren erfolglos", erklärte die libanesische Kreuzfahrtgesellschaft Abou Merhi Cruises, in dessen Auftrag das Schiff unterwegs war. Das Unternehmen trauert um die Opfer auf dem Schiff und in den umliegenden Gebieten.

Zahl der Opfer steigt weiter

Nahezu stündlich werden neue Zahlen berichtet, momentan dürfte die Zahl der Todesopfer zwischen 135 und 145 liegen, unzählige Menschen werden allerdings immer noch vermisst. Gesundheitsminister Hassan Hamad schätzt die Zahl der Verletzten auf über 5.000, rund 300.000 weitere dürfte aufgrund der Schäden durch die Druckwelle aktuell obdachlos sein. Für die Hauptstadt des Libanons gilt deswegen jetzt ein zweiwöchiger Ausnahmezustand. Die für das Unglück verantwortlichen Beamten wurden von der Armee unter Hausarrest gestellt.