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Kriegsreporter quält Starlet. Und umgekehrt.

Heute Redaktion
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Bild: Jan Frankl

Ein gutes Interview ist dem Wesen nach ein Gefecht - und bei diesem Zwei-Personen-Stück gibts sogar drei Verlierer: Theo van Gogh, Tabubrecher und Autor des Stücks "Das Interview", wurde 2004 von einem religiösen Fanatiker ermordet. Morgen ist Premiere im Theater in der Josefstadt.

Ein gutes Interview ist dem Wesen nach ein Gefecht – und bei diesem Zwei-Personen-Stück gibt’s sogar drei Verlierer: Theo van Gogh, Tabubrecher und Autor des Stücks "Das Interview", wurde 2004 von einem religiösen Fanatiker ermordet. Morgen ist Premiere im Theater in der Josefstadt.

Zynischer Kriegsreporter (Pierre alias Alexander Pschill) trifft selbstgefälliges Soapsternchen (Katja alais Alma Hasun) zum Interview. Sie wollen nicht, sie müssen – Bühne frei für den Zweikampf der Gefühle. 85 Minuten lang fallen die Masken und werden wieder aufgesetzt. Neid trifft Begierde, Verletzlichkeit nährt Verachtung, Geständnis provoziert Show.

Der Autor und Urenkel von Vincent van Gogh, der jahrelang in seiner eigenen TV-Show beleidigte und provozierte, wurde 2004 auf offener Straße mit acht Schüssen niedergestreckt. Aus dem Buch (Regiedebüt hier: Christina Tscharyiski) entstanden zwei Filme – 2003 tatsächlich in der Wohnung der niederländischen Glamour-TV-Lady Katja Schuurman. Übrigens: Am Münchner Residenztheater spielt Birgit Minichmayr die Rolle.

Maria Dorner