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Krim: Milizen schneiden Gegnern Ohren ab

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhebt schwere Foltervorwürfe gegen prorussische Milizen auf der Krim. Zwei ukrainische Aktivisten sind laut HRW von moskautreuen Einheiten verschleppt und tagelang misshandelt worden.

"Seit Wochen dürfen irreguläre bewaffnete Einheiten auf der Halbinsel Amok laufen ohne offensichtliche legale Befugnis", so HRW-Experte Hugh Williamson. Das habe auf der von der Ukraine abtrünnigen Krim zu "Unsicherheit, mutwilligen Festnahmen, Verschleppungen sowie Folter" geführt.

Teil des Ohrs abgeschnitten

Die proukrainischen Aktivisten Andrej Schtschekun und Juri Schewtschenko waren nach eigenen Angaben von Mitgliedern der moskautreuen Bürgerwehr gequält worden. Ukrainischen Medien zufolge haben die Männer einen Teil von Schewtschenkos rechtem Ohr abgeschnitten und ihm in die Beine geschossen.

Nach Dmitro Bulatow

Im Jänner war ein ähnlicher Fall bekannt geworden. Damals war der Russland-kritische Oppositionspolitiker .

Exekution statt Festnahme

In der westukrainischen Stadt Rowno wurde in der Nacht auf Dienstag außerdem ein führender Ultranationalist erschossen. Russland hatte einen internationalen Haftbefehl gegen Alexander Musytschko erlassen, der in den 1990er-Jahren im tschetschenischen Bürgerkrieg gegen moskautreue Truppen gekämpft haben soll.

 

Die EU und die USA haben in den vergangenen Tagen eine Handvoll Sanktionen gegen Moskau erlassen. Die G-8 gibt es vorerst auch nicht mehr. Russland ist aus dem Kreis der Größten Industrienationen vorübergehend ausgeschlossen worden. Der geplante worden.