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Plus 33 %! Heuer bereits 160 Sex-Attacken in Wien

Heute Redaktion
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(Symbolfoto)
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Bild: iStock

Die Zahl der Einbrüche, Diebstähle oder Gewaltdelikte ist trotz Bevölkerungszuwachs gesunken. Ein starkes Plus gibt's bei Internetkriminalität und sexuellen Übergriffen.

Von Jänner bis Juni bearbeitete die Wiener Polizei insgesamt 82.573 Anzeigen. Verglichen zum ersten Halbjahr 2017 bedeutet das einen Rückgang von 14,7 Prozent. In Zahlen: 14.252 weniger Anzeigen bei insgesamt 96.825 polizeilich dokumentierten Delikten. Die Aufklärungsquote ist nach derzeitigem Stand leicht rückläufig und betrug 40 Prozent (1. Hj 2017: 42,1Prozent).

Mehr Vergewaltigungen werden angezeigt

Hingegen ist bei sexuellen Übegriffen ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen. Laut Oberst Michael Mimra, Leiter des Ermittlungsdienstes des LKA Wien, wurden 160 Anzeigen wegen Vergewaltigungen in Wien erstattet – 40 mehr als im ersten Halbjahr 2017. Das ist ein Plus von 33 Prozent.

Im österreichischen Gesamtvergleich findet damit fast jeder zweite sexuelle Übergriff (43,5 Prozent) in der Bundeshauptstadt statt. Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts, gab im Ö1-Journal an, dass heuer mit einem Plus von 43 Prozent 370 Vergewaltigungen in ganz Österreich angezeigt wurden.

Lang stellt mitunter fest, dass ein Großteil der Opfer nicht österreichische Staatsbürger sind. Der Anstieg könne auch damit zusammenhängen, dass die "Anzeigebereitschaft" gestiegen sei.

Wirtschaftskriminalität bleibt gleich, Cyberkriminalität nimmt ebenfalls zu

Der Trend, der sich bereits im zweiten Halbjahr 2017 abzeichnete, hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahrs fortgesetzt: Die Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser sind in der Bundeshauptstadt von 3.141 auf 2.196 Anzeigen gesunken, was einem Rückgang um 945 Anzeigen entspricht.

Der Diebstahl von Kraftfahrzeugen ist in den ersten sechs Monaten 2018 um 21,6 Prozent von 617 auf 484 Anzeigen, die Zahl der Gewaltdelikte von 7.958 auf 7.062 Anzeigen gesunken. Die Wirtschaftskriminalität blieb konstant bei knapp über 9.900 Anzeigen (1. HJ 2017: 9.943, 1. HJ 2018: 9.986 Anzeigen) Gestiegen ist hingegen erneut die Zahl der Anzeigen wegen Internetkriminalität (1. Halbjahr 2017: 2.717, 1. Halbjahr 2018: 3.009 Anzeigen).



200.000 Einwohner mehr seit 2008



Der Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zeigt sich im Großen und Ganzen zufrieden: "Diese Zahlen verdeutlichen, dass unser eingeschlagener Weg der richtige ist. Wir werden unsere Pläne auch weiterhin konsequent umsetzen und gegen die Entwicklungen in den Bereichen Terrorismus, Schlepperei und Internetkriminalität vorgehen."

"Es ist sehr erfreulich, dass die Anzeigezahlen in Wien signifikant gesenkt wurden, obwohl über 200.000 Personen mehr in der Stadt leben als 2008. Unsere Strategien zur Bekämpfung der Kriminalitätsphänomene zeigen Wirkung, wir werden diesen Weg konsequent fortsetzen", ergänzt der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl. (bai)