Österreich

Krise: Pleiten trafen Beschäftigte massiv

Heute Redaktion
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Mit aller Wucht hat die Krise auf die Arbeitnehmer durchgeschlagen: Die Zahl derer, die sich 2009 an die Arbeiterkammer wandten, weil ihre Firmen insolvent wurden, stieg um 32 Prozent auf 6259. Gewachsen ist auch der Ärger in Arbeitsrechtsfragen. Trotzdem trauen sich laut AK immer weniger Beschäftigte, auf ihr Recht zu pochen.

Falsche Lohn- und Gehaltsabrechnungen, vorenthaltene Überstundenzahlungen, Nichtabgeltung offener Urlaubsansprüche, Auflösung von Dienstverhältnissen im Krankenstand oder nach Arbeitsunfällen: Das sind nur einige der häufigsten Probleme, deretwegen sich im Vorjahr 44.568 niederösterreichische Beschäftigte an die Arbeiterkammer wandten.
Klagen und Interventionen der Kammer waren zwar leicht rückläufig, ein gutes Zeichen ist das allerdings nur auf den ersten Blick. In der Erstberatung hatte die Arbeiterkammer 2009 nämlich mehr zu tun. Das heißt, dass sich die Arbeitnehmer zunehmend nicht trauen, ihre Rechte auch wirklich geltend zu machen, folgert Präsident Hermann Haneder.
Was ihn besonders erzürnt: Immer öfter gebe es selbst wegen bloß kleiner Beträge Streit. Haneder: Es wird bei den schwächsten Arbeitnehmern getrickst und gespart.