Österreich

Krisenpflege-Eltern sehen drei Monate lang keinen Cent

Michaela Schneider arbeitet als Krisenpflege-Mutter – sie bietet Kindern in Not ein sicheres Zuhause. Entlohnt wird sie dafür aber erst nach 91 Tagen.

Amra Duric
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Michaela Schneider arbeitet als Krisenpflege-Mama.
Michaela Schneider arbeitet als Krisenpflege-Mama.
Denise Auer

Wenn sie gebraucht wird, ist sie sofort zur Stelle: Seit zehn Jahren arbeitet Michaela Schneider als Krisenpflege-Mutter und nimmt Kleinkinder, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, eine Zeit lang bei sich zu Hause auf. "Ich hatte Kinder, die zwischen zwei Tage und zweieinhalb Jahre jung sind. Wenn ein Kind zu mir kommt, bin ich rund um die Uhr dafür verantwortlich," erzählt die Weinviertlerin, die geringfügig beim Wiener Verein "Eltern für Kinder" angestellt ist, im Gespräch mit "Heute". Bis die betroffenen Kinder eine Pflegefamilie gefunden haben, bleiben sie bei der 57-Jährigen.

Drei Monate keine Entlohnung

Normalerweise bekommt Schneider für die Fürsorge ein Kinderbetreuungsgeld von 1.000 Euro pro Monat. Seit 2018 ist dies jedoch nicht mehr der Fall. Unter der schwarz-blauen Regierung wurde nämlich beschlossen, Krisenpflege-Eltern in Österreich erst ab dem 91. Tag ein Kinderbetreuungsgeld auszubezahlen. "Ich arbeite somit drei Monate lang gratis", ärgert sich Schneider wie viele andere ihrer Kollegen und Kolleginnen.

Deshalb hat Michaela Schneider nun gemeinsam mit ihrer Anwältin Aleksandra Fux Klage eingereicht. "Es kann nicht sein, dass Krisenpflege-Eltern, wenn ein Kind nur 90 Tage bei ihnen lebt, kein Geld für die Betreuung bekommen", sagt Fux.

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