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Wegen Demos: Regime im Iran sperrt Internet

Wegen der heftigen Demonstrationen gegen die Regierung beruft das iranische Parlament eine Sondersitzung ein und sperrt teilweise das Internet.

Heute Redaktion
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Studenten stoßen vor der Universität von Teheran mit der Polizei zusammen
Studenten stoßen vor der Universität von Teheran mit der Polizei zusammen
Bild: picturedesk.com

Die Sicherheitskommission des iranischen Parlaments plant eine Sondersitzung, um die regimekritischen Proteste im Land zu überprüfen. An dem nächste Woche geplanten Krisentreffen wird auch Präsident Hassan Rouhani teilnehmen. Er hat sich bislang zu den Protesten nicht geäußert, soll es laut iranischen Medien aber noch am Sonntag tun.

Soziale Netzwerke unterbrochen



Gleichzeit blockieren die Behörden teilweise das Internet. In der Hauptstadt Teheran hatten Mobiltelefone keine Internetverbindung mehr. Auch das soziale Netzwerk Instagram und der Kurznachrichtendienst Telegram funktionieren derzeit nicht im Iran; sie sind dort besonders beliebt.

Tote bei landesweiten Protesten

Die Demonstrationen richteten sich in erster Linie gegen die hohen Preise und Rouhanis Wirtschaftspolitik, gespickt mit regimekritischen Slogans.

Die Demonstranten protestierten lauthals gegen den Klerus, die pro-arabische und anti-israelische Außenpolitik und die Islamisierung des Landes. In mehreren Städten inklusive Teheran wurden aus den Protesten Unruhen und es kam zu Ausschreitungen.

Bei den Protesten sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Die Zahl könnte aber höher sein: In Videos auf sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie Verletzte oder Tote weggetragen werden.

Trump auf Seite der Demonstranten

US-Präsident Donald Trump heizt die regierungskritischen Proteste via Twitter derweil weiter an. Er warnte die iranische Führung angesichts der regierungskritischen Proteste vor ihrem Untergang.

Die Regierung in Teheran verurteilte die US-Unterstützung für die Proteste scharf. "Das iranische Volk wird diese wertlosen und opportunistischen Bemerkungen der Amerikaner nicht beachten", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi.

(jm)

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