Österreich

Krismer: "Bürge persönlich für Wahlkampfkosten"

Heute Redaktion
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Im zweiten Wahlinterview sprach „Heute" mit Helga Krismer. Die Grünen-Frontfrau über die soziale Folterkammer der VPNÖ und über „All in" im Wahlkampf.

Heute": Die Star Wars-Wahlplakate und das Video waren kultig. Würden Sie es, trotz rechtlicher Unsicherheit, wieder so machen?

Helga Krismer: Ja, denn das Video kam bei den Jungen sehr gut an und bis dato hat sich Walt Disney nicht gemeldet. Vieles deutet daraufhin, dass die VPNÖ mit der etwaigen Klage von Walt Disney Stimmung gegen die Grünen machen wollte.

Heute": Warum ist die VPNÖ die dunkle Seite der Macht?

Krismer: Ganz einfach: Kontrolle ausschalten, keine Modernisierung, Festhalten am Proporz. Arbeitslose und arme Kinder sollen sich direkt bei der Landeshauptfrau melden. Das ist was Fürstliches, aber nichts Modernes.

Heute": Welche Kernthemen wollen die Grünen im Wahlkampf transportieren?

Krismer: Ausbau der Öffis und des Öffi-Netzes, 365 €-Öffi-Ticket, Verzicht auf Glyphosat, Kontrolle der VPNÖ sowie der Landesregierung.

Heute": Die Neos wollen Kontrollpartei werden, Missstände aufzeigen. Ein Metier der Grünen eigentlich, oder?

Krismer: Auf Bundesebene haben die Neos genau null Missstände aufgezeigt. Der nö. Wähler wird daher zum Schmied gehen und nicht zum Schmiedl.

Heute": Was sagen Sie zu den Wahlkampfkosten in NÖ und zur Obergrenze (Anm.: 6 Mio. €, fast soviel wie im Bund) und zur Transparenz?

Krismer: Wir waren als einzige Partei transparent, VPNÖ und Neos werden wieder von Konzernen und Unternehmen bedient. Und nach der Wahl werden die Unternehmen dies auch von VPNÖ und Neos einfordern. Bei der SP könnte ich nur mutmaßen.

Heute": Und selbst 700.000 Euro für den Wahlkampf aufzustellen war sicher nicht leicht nach der Bundesschlappe. Sind Sie „All in" gegangen?

Krismer: Kann man so sagen. Beim Betriebsmittelkredit hat Helga Krismer die Bürgschaft übernommen. Ich hänge mit 450.000 € persönlich drinnen.

Heute": Was sagen Sie zur nö. Mindestsicherung?

Krismer: Diese kommt direkt aus der sozialen Folterkammer der VPNÖ. Arm sind jetzt arme Kinder und Familien.

"Heute": Was rennt gut in NÖ, was sehr schlecht?

Krismer: Gut in NÖ läuft: Kultur und Feuerwehrwesen. Schlecht: Das Miteinander, Öffentlicher Verkehr und der Ausbau von Datenhighways.

"Heute": Thema Sicherheit. Sie waren zwischen 2003 und 2008 viel unterwegs in NÖ, viel auf Polizeistationen. Was würden die Grünen ändern in NÖ, wenn die Grünen den Polizeiapparat gestalten könnten?

Krismer: Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Wir würden ausreichend Personal bereitstellen bzw. bereitstellen lassen und eine noch bessere Ausbildung der Beamten ins Auge fassen. Und natürlich eine bessere Ausstattung, noch mehr Technik und weniger Zettel. Polizisten sollen keine Schreibtischtäter sein, sondern draußen Täter fangen.

"Heute": Ihr Wahlziel für den 28. Jänner?

Krismer: Ich wünsche mir, dass es starke Grüne gibt, die eine starke Kontrolle ausüben können. (Lie)