Österreich

Krismer: "Heuer gab es echte Hitzetote in NÖ"

Heute Redaktion
Teilen

Helga Krismer, streitbare Chefin der nö. Grünen, sprach mit „Heute" trotz aktueller Kälte über Klimawandel und Volksbegehren, den Wolf, Landesregierung und Pflegenotstand in NÖ.

Heute": Sie ließen zuletzt mit Ihrem Klimavolksbegehren aufhorchen, wann werden Sie dieses abgeben und was war Ihre Motivation?

Helga Krismer: Das ist eine private Initiative und das Ziel der Abgabe ist 2019. Triebfeder war der Umgang der VPNÖ mit dem Klimathema im nö. Landtag.

Heute": Ist unser Klima überhaupt noch zu retten?

Krismer: Durch kleine Verhaltensänderungen der Menschen, wie mehr mit dem Rad fahren oder mehr Bio essen, dafür ist es schon zu spät. Die große Katastrophe ist aber noch vermeidbar, aber da muss an den großen Rädern gedreht werden, nämlich in Wien und Brüssel und nicht nur in NÖ.

Heute": Wo sehen Sie die schlimmsten Klimafolgen in NÖ?

Krismer: Neben Dürre und massiven Niederschlägen gab es heuer echte Hitzetote in NÖ. Eine Heimleiterin bestätigte mir konkret, dass sie heuer im Heim zwei echte Hitzetote zu beklagen hatte.

Heute": Der Wolf ist zurück und sorgt schon für Ärger. Was sagen Sie dazu?

Krismer: Es muss eine Lösung gefunden werden wie mit dem Wolf zusammengelebt werden kann. Das ist natürlich auch eine Geldfrage, aber Landwirte muss man fördern, damit sie sich vor dem Wolf schützen können.

Heute": Stichwort Förderungen. Sie sagten ja, sie wollen Johanna Mikl-Leitner (VP) auf die Finger schauen ...

Krismer: Es sind nach wie vor unsichtbare Hände, die die Wirtschaftsförderungen verteilen. Wir kennen die Förderungen für jeden Sportverein oder für Goldhaubenvereine, nicht aber für die Wirtschaft. Daher brauchen wir digitale, gläserne Förderungsdatenbanken. Bei den Landwirten hat es ja auch geklappt.

Heute": Dauerthema Pflege – ist die Situation tatsächlich so schlimm?

Krismer: Mit den Auslandspflegekräften wird es sicher nicht einfacher, denn das Lohnniveau geht im Ausland in die Höhe und die Familienbeihilfe wird ja angepasst. Das neue Wohngruppenmodell in Landespflegeheimen ist nichts anderes als eine weitere Personaleinsparung. Und in Kliniken fehlt es eindeutig an Großgeräten. (Lie)