Österreich

Kritik am Gastroprojekt nun auch durch UNESCO

Heute Redaktion
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Die geplante Wiedereröffnung des "Belvedere Stöckl" sorgt erneut für Ärger. Nachdem sich Bürgerinitiativen gegen das geplante Projekt wehren, mischt nun auch die UNESCO mit.

Zusätzlich zu den Bauprojekten am Heumarkt und dem Karlsplatz ist nun auch das "Belvedere Stöckl" ins Visier der UNESCO gerückt. Damit ist die Liste der Kritiker um eine Institution reicher.

In einer Aussendung bezeichnet die Österreichische UNESCO-Kommission das Gastronomieprojekt im barocken Gartenensemble in der Kernzone des Welterbes als "höchst problematisch".

Die UNESCO fordert die Republik Österreich auf, bis 20. April zu diesem, wie es heißt "groß dimensionierten Gastronomieprojekt mit Restaurantbetrieb und Kleinbrauerei im Schwarzenbergpark Stellung zu beziehen". Informationen dazu müssten auch in den Bericht für die nächste Welterbekomitee-Sitzung in Bahrain im Juli 2018 einfliessen.

Durch Bürgerinitiativen aufmerksam geworden

Ins Blickfeld der UNESCO ist das "Belvedere Stöckl" durch die wiederholte Kritik der Anrainer geraten - "Heute" hat mehrfach über die Proteste berichtet. So habe etwa die Gesellschaft für Historische Gärten, die sich um den Erhalt der barocken Gartenanlage beim Belvedere sorgt, die Aufmerksamkeit des UNESCO-Welterbezentrum in Paris erregt.

Auch die Österreichische UNESCO-Kommission warnt, dass das Projekt für die Kernzone des Welterbes zu groß dimensioniert sei. "Es spricht nichts dagegen, das Belvedere Stöckl wieder als Gastronomiebetrieb zu nutzen, jedoch wäre größtmögliche Sensibilität bei der Dimensionierung und Ausgestaltung eines derartigen Projekts nötig. Es geht hier um die Wertschätzung und den langfristigen Erhalt von hochwertigem Kulturerbe", erklärt die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission Dr. Sabine Haag.

Neues Lokal mit 880 Plätzen

Seit Bekanntwerden der Pläne zur Neubelebung des "Belvedere Stöckl" durch die Familie Welledits, die auch das Salm Bräu betreiben, reißt die Kritik nicht ab.

Das "Stöckl Neu" sieht einen Umbau des bestehenden "Belvedere Stöckl" in eine Kleinbrauerei sowie einen Neubau vor. Insgesamt soll das Lokal nach Fertigstellung 880 Sitzplätze haben. Seitens der Bundesdenkmalamts liegt die Genehmigung bereits vor.

Sämtliche Bauten und die Historischen Gärten des Belvedere und des Gartenpalais Schwarzenberg sind Teil der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes "Historische Stadt Wien".

(lok)