Ukraine

Kritik am Westen – Putin will "neue Welt errichten"

Laut Wladimir Putin sei der Westen Schuld am Angriff auf die Ukraine. Außerdem schaffe der Westen "ein feindliches Umfeld für Muslime".

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Wladimir Putin sprach am Donnerstag am politischen Waldai-Forum in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi.
Wladimir Putin sprach am Donnerstag am politischen Waldai-Forum in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi.
via REUTERS

Das Handeln des Westens sei seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion von "Arroganz" geprägt, so der russische Präsident am politischen Waldai-Forum in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi. Der Kreml-Chef stellte dabei die russische Offensive in der Ukraine in den Zusammenhang mit einer "Hegemonie" des Westens. "Wir stehen im Wesentlichen vor der Aufgabe, eine neue Welt zu errichten", sagte Wladimir Putin.

Putin macht Westen verantwortlich 

"Die USA und ihre Satelliten haben den Weg der Vorherrschaft eingeschlagen", kritisierte Putin. Außerdem brauche der Westen "immer noch einen Feind, mit dem er den Kampf mit Gewalt und Expansionismus rechtfertigen kann".

Daher ist die russische Offensive gegen die Ukraine nach Putins Interpretation "kein territorialer Konflikt", sondern diene der Festlegung der "Grundsätze, auf denen die neue Weltordnung begründet wird".

"Feindliches Umfeld für Muslime"

"Wir haben keinerlei Interesse daran, Territorien zurückzuerlangen", versicherte der Kreml-Chef, der allerdings nach der Krim-Annexion 2014 im September 2022 vier ukrainische Regionen für annektiert erklärt hatte. "Der Krieg, der von dem Kiewer Regime mit der aktiven Unterstützung des Westens begonnen wurde, dauert schon seit zehn Jahren an", legte Putin seine Sicht der Dinge dar. "Die militärische Spezialoperation wurde gestartet, um ihn zu stoppen."

Putin warf dem Westen überdies vor, China zu verteufeln und "ein feindliches Umfeld für Muslime zu schaffen". Er sagte: "Sie versuchen, allen ein Feind-Image zu verleihen, die nicht bereit sind, den westlichen Eliten zu folgen", sagte er. Die Zeiten, in denen der Westen anderen Ländern seinen Willen aufzwingen könne wie zu Zeiten des Kolonialismus, seien aber "seit langem vorbei" und kämen "niemals" zurück.

"Bislang schlagen wir uns gut"

Moskau kritisiert seit Jahren, dass die Nato-Osterweiterung Russland in seiner Existenz bedrohe. Viele Beobachter sehen dies indes lediglich als Vorwand für den Angriff auf die Ukraine. Tatsächlich rechtfertigt Russland seinen Einmarsch damit, dass das Nachbarland darauf hingearbeitet habe, dem westlichen Verteidigungsbündnis ebenfalls beizutreten. Kiew wirft Moskau hingegen Imperialismus vor und die Absicht, sich mit seiner Offensive ukrainisches Gebiet anzueignen.

Zum Stand der seit mehr als anderthalb Jahren andauernden militärischen Auseinandersetzung mit der Ukraine sagte Putin am Donnerstag, Russland werde gut mit den Herausforderungen fertig. "Bislang schlagen wir uns gut", versicherte er. Er habe "Grund zu der Annahme", dass dies auch künftig der Fall sein werde.

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