Politik

Kritik an Darabos?s Panzer-Verschrottung

Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) will zwei Drittel der Bundesheer-Panzer einmotten. Scharfe Kritik erntet er von anderen Parteien.

Heute Redaktion
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Kein glückliches Händchen beweist Darabos mit seinen Plänen: Erst die Kritik an seiner geplanten Bundesheer-Reform, und jetzt das: Von den derzeit noch im Bestand befindlichen 1.150 gepanzerten Fahrzeugen will der Verteidigungsminister bis 2014 rund 750 ausgesondert. Mit den Panzer-Verkäufen sollen 17 Millionen eingespielt werden, dazu kämen 15 Millionen an jährlichen Einsparungen bei den Betriebskosten, teilte der Ressortchef am Mittwochvormittag mit. Für den Verteidigungsminister ist die Neuordnung der Panzerflotte überfällig, hätten sich doch die Bedrohungsbilder  geändert: "Der Panzerkrieg im Marchfeld ist Geschichte."

Gänzlich ausgemustert werden bis 2014 die 432 Schützenpanzer Saurer, die 126 Jagdpanzer Kürassier sowie die 32 Bergepanzer M578. Von 114 auf 56 Gefährte reduziert wird beim modernen Kampfpanzer Leopard, der gleichzeitig der größte Hoffnungsträger bezüglicher der Verkaufserlöse ist. Bei der Panzerhaubitze M109 wird der Bestand von 193 auf 83 gedrückt. Weiter im Dienst bleiben unter anderem die 112 Ulan- und die 71 Pandurpanzer.

Kritik von ÖVP und BZÖ

Mit dem Plan, auch die modernen "Leopard" Panzer verkaufen zu wollen, treffe der Minister eine für Österreichs Sicherheit schädliche und falsche Entscheidung, meint ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits. "Darabos setzt mit dem Panzerverkauf Fakten, für die es noch keine politischen Entscheidungen gibt. Der Minister wisse zwar noch nicht, wohin es in Österreich sicherheitspolitisch gehen wird, aber er verkauft bereits jetzt Panzer, um seine Berufsheerprojekte zu finanzieren."

Auch vom BZÖ hagelt es Kritik: "Der rote Verteidigungsminister Darabos agiert bei den Panzer-Verkäufen des Bundesheeres völlig ziel-, plan- und konzeptlos. Darabos will jetzt offenbar "auf Teufel komm raus" die Panzer verscherbeln, ohne zu wissen, wie es überhaupt mit dem Bundesheer künftig weitergehen soll. Dies ist ein "strategieloser Alleingang" des Verteidigungsministers und beweist erneut, dass ihm das Bundesheer nicht wirklich am Herzen liegt", kritisierte heute BZÖ-Wehrsprecher Kurt List.