Österreich

Kritik an Ostumfahrung: "Naturschutz ausgehebelt"

Heute Redaktion
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Michael Diller und Tanja Windbüchler von den Grünen in Wiener Neustadt.
Michael Diller und Tanja Windbüchler von den Grünen in Wiener Neustadt.
Bild: Grüne

Eine Bürgerinitiative, gegründet von Grün-Gemeinderätin Tanja Windbüchler, möchte Unterschriften sammeln, um gegen die Ostumfahrung in Wr. Neustadt mobil zu machen.

Seit Jahrzehnten gibt es in Wiener Neustadt ein und dasselbe Streitthema: Die Ostumfahrung. Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll und VP-Stadtchef Klaus Schneeberger gaben im September 2016 bekannt, eine Umweltverträglichkeitsprüfung in Auftrag zu geben. Das Ziel: Die Beruhigung der Kritiker ("Heute" berichtete hier).

Windbüchler: "Feldhamster-Vorkommen ignoriert"

Grün-Gemeinderätin Tanja Windbüchler sichtete bereits die Unterlagen der Umweltverträglichkeitsprüfung. "Es wird ernsthaft versucht, Naturschutzbestimmungen auszuhebeln. Das Feldhamster-Vorkommen wird in den Unterlagen vollkommen ignoriert. Jeder, der zwischen Wiener Neustadt und Lichtenwörth spazieren geht, weiß hingegen, dass es Feldhamsterpopulationen gibt. Ich finde es mehr als bedenklich, dass in den Unterlagen steht, es gäbe keine Feldhamster", ärgert sie sich.

Jetzt kommt "L.A.M.A."

Die Folge: Windbüchler startete die "Bürgerinitiative für Landschafts- und Anrainerschutz - Mutige Alternative zur Ostumfahrung", kurz "L.A.M.A.". Der nächste Schritt: Unterschriften sammeln. Ziel der Petition ist es, Einwände im Prüfungsverfahren abgeben zu können.

"Wir wollen umweltpolitische Anliegen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vertreten. Das immense Straßenbauprojekt 'Ostumfahrung' hat Auswirkungen auf die gesamte Stadt und auf die Umlandgemeinden. Es geht uns darum, den Umweltschutz aktiv in das Verfahren einzubringen."

Unterschriften gegen das 32-Millionen-Euro-Projekt werden bis Anfang November gesammelt.



(nit)