Österreich

Kritik an Polizei-Aktion auf der Nibelungen-Brücke

Heute Redaktion
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Die Nibelungenbrücke ist für Radfahrer gefährlich und deshalb unbeliebt. Jetzt sorgen Strafen für Wirbel. (Foto: Radlobby/PaulWeber/Screenshot)
Die Nibelungenbrücke ist für Radfahrer gefährlich und deshalb unbeliebt. Jetzt sorgen Strafen für Wirbel. (Foto: Radlobby/PaulWeber/Screenshot)
Bild: privat

Die Polizei führte auf der Nibelungenbrücke verschärfte Kontrollen von Radfahrern durch. "Notwendig", sagt der zuständige Stadtrat. Kritik kommt von der Radlobby.

Die Nibelungenbrücke in Linz ist bei Radfahrern schon bisher höchst unbeliebt: Zwischen Gehsteig und Fahrbahn bleibt den Radlern in beiden Richtungen ein schmaler streifen, auf dem ein einzelner Biker kaum Platz hat.

Daneben donnert der Verkehr vorbei, eine rund 20 Zentimeter hohe Gehsteigkante hinunter zur Fahrbahn sorgt zudem für Unbehagen.

Seit dieser Woche dürfte die Brücke noch unbeliebter sein. Denn: Eigentlich dürfte man den Radweg nur als "Einbahn" benutzen. Was einleuchtet, bei kaum einem Meter Platz. Zwei Räder haben schlichtweg keinen Platz nebeneinander.

Hein: "Geht um Sicherheit"

Weil sich aber "viele Radfahrer" nicht an diese Regel halten, wie Stadtrat Markus Hein (FP) zu den OÖN sagte, gab es diese Woche eine Polizei-Aktion gegen Radler auf der Brücke. Hein: "Das Ziel ist es, hier wieder einen rechtssicheren Raum zu schaffen". Die Bezeichnung "Aktion scharf" will er nicht gelten lassen.

Es habe nämlich viele Beschwerden von der Bevölkerung gegeben, dass Radler sich nicht an die Regeln halten, deshalb sei der Schritt notwendig gewesen.

"Es geht um die Sicherheit der Bürger", betont Hein im Gespräch mit "Heute". Es sei einfach notwendig, dass sich alle an die Regeln halten.

Kritik: "Lieber aufklären, statt strafen"

Die Radlobby Oberösterreich übt scharfe Kritik an den zusätzlichen Kontrollen. Man solle lieber aufklären, statt strafen. "Nicht nur, dass die bestehenden Radwege zu schmal sind, im Nichts enden und wichtige Querverbindungen fehlen: Eine legale Rad-Route über die Nibelungenbrücke ist oft gefährlich, lang - und auch schwer zu finden", so die Radfahrer-Organisation in einer Aussendung.

Ein Video zeigt, wie kompliziert es für Radler tatsächlich ist, den "korrekten" Weg von Linz nach Urfahr und zurück zu nehmen. Das führt zu teils absurden Schildern, wie wir berichteten.

Wann kommt echte Verbesserung?

Die Radler fordern von der Politik eine weitere Entschärfung der Nibelungenbrücke. Zwar wurden bereits einige Forderungen umgesetzt. Etwa die elektronische Anzeige, die Autofahrern einen traurigen Smiley zeigt, wenn sie zu schnell sind. Denn: Laut Messung der Radlobby fahren mehr als die Hälfte der Autofahrer schneller als die erlaubten 50 km/h auf der Brücke. Auch geforderte Bodenmarkierungen wurden gemalt.

Aber: Tiefgreifende Maßnahmen, wie etwa eine Verbreiterung der Brücke, sind erst in Jahren geplant. Davor müssen die anderen Brücken-Baustellen der Stadt abgeschlossen sein, so die Politik.

(rep)

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