Politik

Kritik an Prammer wegen Parlament-Sanierung

Heute Redaktion
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Die Gesamtsanierung steht zwar weiter aus, das Parlament in Wien wird aber auch heuer wieder zur Sommerbaustelle. Diesmal ist es das Glasdach des historischen Sitzungssaals, das zur Reparatur ansteht. Die bemalten bzw. geätzten Scheiben werden mit Verbundsicherheitsglas unterlegt. Das Vorhaben kostet 360.000 Euro, fertig sein will man Ende September. Kritik kommt vom scheidenden Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ).

"Der Dilettantismus muss endlich ein Ende haben", forderte er am Montag in einer Aussendung. Prammer müsse der Umbau entzogen werden.

Graf sprach von einer schier unendlichen und vor allem unendlich teuren Geschichte des Parlamentsumbaus. Auch die Mitarbeiter der Parlamentsdirektion seien angesichts der Führungs- und Entscheidungsschwäche Prammers offenbar am Verzweifeln. Seinem Büro sei ein 24-seitiges Argumentationspapier zugespielt worden, aus dem hervorgehe, wie unprofessionell an das Projekt herangegangen werde. Dieser Hilfeschrei müsse ernst genommen werden, so Graf, der vor allem vor Brandschutzproblemen warnte.

 Graf schlug vor, der "offensichtlich überforderten Nationalratspräsidentin" diese Last abzunehmen und die Sanierung in die professionellen Hände der Bundesimmobiliengesellschaft zu übergeben. "Ich will meinen Nachfolgern im Parlament nicht zumuten, in einem für Leib und Leben gefährlichen Haus Gesetze beschließen zu müssen."

Die Arbeiten werden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt.