Österreich

Kritik an teurem Privat-Gym in Klosterneuburg

Klosterneuburg bekommt ein zweites Gymnasium. Dass es eine Privatschule wird, stößt manchen sauer auf.

Heute Redaktion
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Erst kämpfte der ehemalige Direktor jahrelang vergeblich um einen neuen Standort, dann die Politik und jetzt ist es endlich geglückt: Mit dem Schuljahr 2019/2020 bekommt Klosterneuburg ein zweites Gymnasium – mehr dazu hier.

Doch das neue Gym wird nicht für jedes Kind, sondern nur für Schüler mit "betuchteren" Eltern bzw. Eltern, die bereit sind, extratief in die Tasche zu greifen, zugänglich sein.

Schulgeld rund 200 Euro pro Monat

Denn: Es handelt sich um eine Privatschule, die von der Erzdiözese Wien betrieben wird. "Heute"-Informationen zufolge soll das monatliche Schulgeld bei rund 200 Euro liegen.

Dass in Klosterneuburg viele Menschen leben, die keine großen Probleme haben werden, diesen Betrag aufzubringen, steht außer Frage. Und genau das ist der Bürgerliste PUK ein Dorn im Auge. "Die Bemühungen der Stadt müssten in Richtung Etablierung eines zweiten, öffentlichen Gymnasiums gehen, um weitere Elitenbildung zu vermeiden", kritisiert Sprecherin Teresa Arrieta und meint weiter: "Wir alle tragen die Kosten für die Errichtung einer privaten Einrichtung mit. Die Lehrerinnen-Gehälter einer privaten, katholischen Schule werden ebenfalls von der öffentlichen Hand mitgezahlt, doch am Ende können sich das Schulgeld nur besser Gestellte leisten."

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Für wieviele Schüler ist Platz?

Auch die Größe der Schule ist ein Streitpunkt. Bedenkt man die geplante Errichtung des neuen Stadtviertels, braucht es Platz für viele Kinder. "Erstens ist die neue Schule, soweit bisher zu erfahren war, für bloß 200 Schülerinnen ausgelegt: Das reicht angesichts des zu erwartenden Zuzugs bei Weitem nicht", heißt es seitens der PUK.

"Stimmt nicht", erklärt Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (VP) auf "Heute"-Anfrage. 500 bis 600 Schüler seien für den neuen Standort vorgesehen. "Außerdem wurde uns vom Bund klar mitgeteilt, dass es ein zweites, öffentliches Gymnasium nicht geben wird", so der Stadtchef.

Heißt: Man habe also – bevor man komplett verzichtet – die Möglichkeit für eine Privatschule ergriffen. "Und es ist erwiesen, dass private Einrichtungen den öffentlichen Bereich entlasten. Und das ist doch wohl, glaube ich, im Sinne aller."

I. Nittner

(nit)