Ein Satz, der nach dem Sieg von Conchita Wurst beim Song Contest und dem kürzlich vorgestellten Life Ball-Plakat von vielen Kritikern in den Mund genommen worden ist, war: "Wie soll ich das meinen Kindern erklären?". Mit "Das" sind die nicht klar gezogenen Geschlechtergrenzen der Sängerin und dem Plakat-Model, die polarisieren, gemeint. Deshalb wird nun überprüft, ob der Sexualkunde-Unterricht an heimischen Schulen noch zeitgemäß ist.
die polarisieren, gemeint. Deshalb wird nun überprüft, ob der Sexualkunde-Unterricht an heimischen Schulen noch zeitgemäß ist.
Der Verein Selbstlaut wird auf ORF.at mit der Aussage zitiert, dass "der Sexualunterricht nicht zeitgemäß ist. Allein deswegen nicht, weil er sich auf das Biologische konzentriert und sehr normorientiert ist". Sexualität und ein ungezwungener Umgang damit sei immer noch ein Tabuthema. Es gibt laut "Selbstlaut" Pädagogen, die die Wörter Scheide und Penis nicht in den Mund nehmen können.
Locker Vorgaben führen zu Konflikten
Die Wiener Bezirkschulinspektorin Elisabeth Fuchs sieht den Sexualkunde-Unterricht vor allem von der "persönlichen Herangehensweise der Lehrkraft" abhängig. Es gibt für die Pädagogen keine fixen Vorgaben, wie die Themen an die Schüler vermittelt werden sollen. Deshalb kommt es häufig zu Konflikten. Manche Eltern würden sich über darüber beschweren, mit welchen Ausdrücken ihre Kinder in der Schule konfrontiert werden, andere wollen, dass man dem Nachwuchs schon früh genug auch Themen wie "Transgender" näher bringt.
In Zeiten von Breitband-Internet und Smartphones ist es für viele Kinder absolut kein Problem mehr, sich in den schier unendlichen Weiten des Netzes bereits in jungen Jahren vertraut zu machen. Laut Bettina Weidinger, Leiterin des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik, haben bereits die meisten 14-Jährigen Erfahrungen mit pornografischem Material. Um den Kindern das Gesehene zu erklären und verständlich zu machen, sei eine Zusammenarbeit zwischen Eltern, Ärzten, Schulen und externen Sexualpädagogen wichtig.
"Ausbildung und Unterricht zeitgemäß"
Keinerlei Handlungsbedarf in Sachen Sexualunterreicht sieht man hingegen bei der Pädagogischen Hochschule Wien. Auch wenn man den geselllschaftlichen Wertewandel und kulturelle Einflüsse als Herausforderung wahrnimmt, sei der Unterricht und die dahingehende Ausbildung mittels Lehrveranstaltungen durchaus zeitgemäß, so Gabriele Kulhanek-Wehlend, Institutsleiterun für Ausbildung an der PH Wien.