Die Kinderbetreuungs-Offensive des Landes Niederösterreich ist eine Mammutaufgabe für Politik und Verwaltung. Neben dem Ausbau des Kinderkrippen-Angebots, soll es den Kleinen künftig ab zwei Jahren gestattet sein, öffentliche Kindergärten zu besuchen (Anm. bisher lag das Eintrittsalter bei 2,5 Jahren). Das Angebot soll nun nach einer umfangreichen Bedarfserhebung geschaffen werden.
Um auch in den Betreuungs-Randzeiten genügend Angebot zu haben, will man mit einer neuen Förderung auch Tageseltern unterstützen, wie Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) im Oktober bekannt gab – alles dazu hier:
Die Eckpunkte der neuen Förderung: Künftig soll es den "NÖ Tageselternbetreuungsbeitrag" in Höhe von 3,75 Euro pro Betreuungsstunde geben. Und zwar für alle Kinder bis 3 Jahren, die zwischen 7 und 13 Uhr sowie für alle Kids, die zwischen 6 und 8 Uhr früh und 16 bis 19 Uhr abends betreut werden. Bedingung für die finanzielle Unterstützung: Die Tagesmutter bzw. der Tagesvater darf die Betreuungsstunde um nicht mehr als 5 Euro anbieten.
Und genau hier kommt nun Kritik seitens der Tageseltern, denn: "Die Förderrichtlinien wirken (...) nicht gut durchdacht und gehen komplett am Berufsalltag der Tageseltern vorbei. Sie setzen die Tageseltern wirtschaftlich massiv unter Druck, führen zu einem erheblichen Einkommensverlust und benachteiligen nach wie vor alle Eltern, die ihre Kinder bei Tageseltern betreuen lassen", schreibt Sina Spatzierer, Tagesmutter aus Mistelbach, in einer neuen Online-Petition.
Wie auch der ORF NÖ berichtet, wird eine Änderung der Richtlinien gefordert. Konkret: Die 5-Euro-Deckelung soll fallen. Mit ihr kämen "Tageseltern auf einen maximalen Stundensatz von nur 20 Euro, da sie in dieser Altersgruppe maximal vier Kinder gleichzeitig betreuen dürfen", heißt es im Rahmen der Unterschriftenaktion. Das sei "nicht existenzsichernd", wie Spatzierer gegenüber noe.orf.at erklärt.
„Denn Kinder sind auch mal krank, und dann müssen die Eltern den vollen Betrag zahlen oder die Tageseltern zahlen drauf“Sina Spatziererin der Online-Petition
Eine weitere der insgesamt fünf Forderungen auf Änderung: Die "Bewilligung der Förderung für alle vertraglich zwischen Eltern und Tageseltern vereinbarten Stunden und nicht nur für konsumierte Stunden. Denn Kinder sind auch mal krank, und dann müssen die Eltern den vollen Betrag zahlen oder die Tageseltern zahlen drauf", so Spatzierer.