Politik

Kritik und Lob für neue Fünfer-Regelung

Heute Redaktion
Teilen

Ab sofort kann man nur noch durchfallen, wenn man drei oder vier Fünfer nach Hause bringt. Die Fünfer müssen bis zur Matura wieder ausgebessert werden. Auf diese Regelung hat sich am Dienstag der Ministerrat geeinigt. Nach der Entscheidung gab es eine wahre Flut von Kommentaren, von "wichtig" bis "komplett sinnlos".

. Nach der Entscheidung gab es eine wahre Flut von Kommentaren, von "wichtig" bis "komplett sinnlos".

Für einen "wesentlichen Schritt" hält AK-Präsident Herbert Tumpel, dass zusätzlich zur Abschaffung des "sinnlosen Sitzenbleibens" die persönliche Förderung der Schüler verpflichtend wird. Als "Meilenstein in der Bildungsreform" bezeichnet Niederösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Sepp Leitner die Entscheidung. Positive SPÖ-Stimmen kommen auch aus allen anderen Bundesländern.

"Besonders wichtig ist auch, das mit diesem System Laufbahnverluste weitgehend vermieden werden können", erklärt Wiens Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. "Wenn wir der Hälfte der Schüler eine Klassenwiederholung ersparen können und ihnen dadurch auch wertvolle Lebenszeit schenken, ist das pädagogisch wertvoll und ökonomisch sinnvoll", sagt ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon zur Reform.

Ablehnung von der Opposition

Auf Ablehnung vonseiten der Opposition stößt dagegen das von der Regierung vorgestellte Modell zur Modularen Oberstufe. Während FPÖ und BZÖ beim Aufsteigen mit zwei "Nicht Genügend" eine Nivellierung nach unten befürchten, kritisieren die Grünen die von Unterrichtsministerin Claudia Schmied als kostenneutral angekündigte Reform als unterfinanziert.

Das von SPÖ und ÖVP vorgestellte Modell sei lediglich "ein unwürdiges und unpädagogisches Feilschen um die Bedeutung der Note Nicht genügend", meint Grüne-Bildungssprecher Harald Walser. Auch die FPÖ sieht in der Neuregelung "eindeutig eine Abkehr vom bisherigen Leistungsprinzip". Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler: "Mit dieser Maßnahme können wir zur Bildung in Österreich gleich 'Gute Nacht' sagen."

;