Welt

Kroatien ruft nach neuem Beben Katastrophenzustand aus

Auch weiterhin erschüttern einzelne Erdbeben Kroatien. Zuletzt wurde Montagfrüh ein Beben der Stärke 4,2 registriert. 

Teilen
Montagfrüh kam es erneut zu einem Erdbeben südlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb.
Montagfrüh kam es erneut zu einem Erdbeben südlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb.
AP / picturedesk.com

Wie bereits berichtet erschütterten Kroatien am Montag erneut Erdbeben. Um 7.49 Uhr kam es erneut zu einem Erdbeben südlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Das Epizentrum lag, wie schon in der Woche zuvor, in der Stadt Petrinja. Bereits in der Nacht wurden die Bewohner der Stadt von einem leichteren Erdbeben der Stärke 3,5 geweckt. Nun hat die kroatische Regierung als Folge am Montag den Katastrophenzustand für das Erdbebengebiet ausgerufen.

Damit übernimmt der Staat die Koordinierung der Maßnahmen zur Bewältigung der Notlage und für den Wiederaufbau. Dazu wurde ein Stab unter der Leitung des Vize-Regierungschefs und Veteranenministers Tomo Medved eingerichtet, berichteten kroatische Medien. Mit dem Stab werde die Grundlage nicht nur für das Krisenmanagement in den Tagen unmittelbar nach dem Erdbeben, sondern auch für die Zeit eines organisierten Wiederaufbaus geschaffen, erläuterte der kroatische Premier Andrej Plenkovic laut Nachrichtenagentur Hina. Zum Stellvertreter des Stabsleiters wurden Minister Darko Horvat, der in der Regierung für Raumplanung und Bau zuständig ist, sowie Vize-Regierungschef Boris Milosevic bestellt.

500 Familien brauchen eine Unterkunft

Die Katastrophenlage wurde nach dem verheerenden Erdbeben vom vergangenen Dienstag in der gesamten Region Sisak-Moslavina sowie in Teilen der benachbarten Regionen Karlovac und Zagreb ausgerufen. Die kroatische Regierung hatte bereits vergangene Woche rund 16 Millionen Euro als Ersthilfe bereitgestellt.

Durch das Erdbeben sei die Hälfte der Region Sisak-Moslavina zerstört worden, sagte deren Präfekt Ivan Zinic. In der Region mit 116.000 Einwohnern seien vier Städte und zahlreiche kleinere Orte stark heimgesucht worden. Etwa 50.000 Menschen seien von Schäden an ihren Wohn- oder Wirtschaftsgebäuden betroffen.

Das Hauptproblem seien temporäre Quartiere für die Menschen, hieß es. 500 Familien brauchten derzeit eine Unterkunft, die Zahl könnte laut Zinic bis auf 1.000 steigen. Rund 250 mobile Quartiere wurden in der Gegend bisher aufgestellt.

1/14
Gehe zur Galerie
    Petrinja
    Petrinja
    picturedesk.com