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Kroatien schiebt illegal Migranten ab

Heute Redaktion
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Heimlich gefilmte Videoaufnahmen zeigen laut der Organisation "Border Violence Monitoring", wie Kroatien Gruppen von Flüchtlingen illegal nach Bosnien zurückschickt.

Die Organisation "Border Violence Monitoring" (BVM) hat Vorwürfe gegen die kroatischen Behörden erhoben. Sie sollen unzulässige Kollektivabschiebungen an der Grenze zu Bosnien durchführen. Am Sonntag veröffentlichte die Organisation einen anonymen Bericht mit Bild- und Videomaterial veröffentlicht, "das erstmals das illegale Vorgehen der kroatischen Polizei beweist", heißt es.

Das Material zeige "systematische Kollektivausweisungen" von Flüchtlingen an der EU-Außengrenze zu Bosnien. Das Bild- und Videomaterial beweise, "dass die kroatische Polizei auf bosnischem Staatsgebiet, fernab offizieller Grenzposten, systematisch Kollektivausweisungen durchführt", so die Organisation.

Auch UNO und Europarat erheben Vorwürfe

Schwere Vorwürfe kommen auch von anderen Menschenrechtsorganisationen, zuletzt Human Rights Watch (HRW) diese Woche. HRW schrieb in einem Bericht, dass Flüchtlinge und Migranten, die über die grüne Grenze ins Land kommen, von kroatischen Grenzbeamten umgehend zurück nach Bosnien geschickt werden, auch unter Gewaltanwendung. Das Recht, in Kroatien einen Asylantrag zu stellen, werde den Flüchtlingen verwehrt.

Auch das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) und die Menschenrechtskommissarin des Europarates haben zuvor ähnliche Vorwürfe erhoben.

Bisher hatte Kroatien die Vorwürfe stets zurückgewiesen und behauptet, dass es keinerlei Beweise für illegale Praktiken an der Grenze gebe. (hos)