Fussball

Kroos enthüllt: "Da war ich bei vielen direkt ein Nazi"

In einem bemerkenswerten Gespräch diskutierten Fußball-Star Toni Kroos und der deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier über Cyber-Mobbing. 

Heute Redaktion
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Toni Kroos über seine Erfahrungen mit Hass im Netz.
Toni Kroos über seine Erfahrungen mit Hass im Netz.
Imago Images

Auch der deutsche Teamspieler erhält immer wieder Hass-Kommentare. Etwa nach der WM 2018 und dem Rücktritt von Mesut Özil. "Da habe ich gesagt, dass ich den Rücktritt in der Art und Weise nicht so gut fand, und war dann bei ganz vielen direkt ein Nazi", erzählte der Fußball-Profi. "Blond, blaue Augen, hat alles gepasst für viele Leute. Aber ich habe es geschafft, da drüberzustehen", erzählte der 31-Jährige weiter. 

Kroos plädiert für Klarnamenpflicht

Als Grund für die Anfeindungen sieht der deutsche Fußball-Star in Diensten von Real Madrid die Anonymität in sozialen Netzwerken. Kroos plädierte dafür, dass nur noch der echte Name sowie ein echtes Foto verwendet werden dürften. Außerdem seien 90 Prozent der Menschen nicht in der Lage, "das Auge in Auge auf der Straße zu sagen." 

Steinmeier stimmte dem deutschen Teamspieler zu: "Die Anonymität, da haben Sie ohne Zweifel recht, hat die Hemmschwelle jedenfalls gesenkt." Eine Klarnamenpflicht einzuführen, sei allerdings nicht einfach. Außerdem brachte der 65-Jährige etwa Weißrussland als Beispiel, wo es gefährlich sei, für Demokratie und Freiheit einzutreten. 

Kroos machte zuletzt Schlagzeilen, als er und andere Fußball-Profis im Rahmen einer Kampagne Hass-Kommentare, die die Fußball-Stars erhalten hatten, in einem Video vorlasen.