Wirtschaft

KTM: Kurzarbeit, aber Aktionäre bekommen Geld

Heute Redaktion
Teilen
Ein KTM-Motorrag beim MotoGP in Valencia (Symbolbild)
Ein KTM-Motorrag beim MotoGP in Valencia (Symbolbild)
Bild: picturedesk.com

Die Firma Pierer Mobility (früher KTM Industries AG) zahlt Dividende an seine Aktionäre aus und schickt gleichzeitig die gesamte Belegschaft in Kurzarbeit.

Die Firma Pierer Mobility (früher KTM Industries AG) mit Chef Stefan Pierer will trotz Kurzarbeit im eigenen Betrieb Dividende an ihre Aktionäre ausschütten. 30 Cent pro Stückaktie, wie es am Montag im Rahmen einer Präsentation verlautet wurde.

Dividende (also Gewinn) scheint es dafür genug zu geben: Die Pierer Mobility-Gruppe hat 2019 mit einem Umsatzplus von vier Prozent (insgesamt 1,52 Milliarden Euro) folgende Gewinne gemacht: Der Betriebsgewinn (Ebit) wurde um 2,3 Prozent auf 131,7 Millionen Euro gesteigert. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) liegt bei 240,8 Millionen Euro.

Gesamte Firma in Kurzarbeit

Gleichzeitig schickt Pierer seine gesamte Belegschaft in Kurzarbeit. Das sind rund 4.400 Mitarbeiter, 3.600 davon in Österreich.

Das ist wohl nicht im Sinne des Erfinders: Erst bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche stellte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) klar: Unternehmen die Staatshilfe in Anspruch nimmt, sollten auf gewisse Dinge verzichten.

Vielleicht keine Dividende

Bei der Pressekonferenz vom vorigen Donnerstag (26.03.) stellte Schramböck klar: Wer Kredite aus den Nothilfefonds der Regierung beantragt, muss seine Mitarbeiter halten. Stellen abbauen und gleichzeitig vom Staat unterstützt werden, geht nicht.

Auch empfiehlt Schramböck den Aktiengesellschaften, auf das Ausschütten von Dividende zu verzichten, wenn Staatshilfe in Anspruch genommen wird. Dies ist allerdings - im Gegensatz zur Kurzarbeitsbedingung - nur eine Empfehlung.

Trotzdem mehr Marktanteil

Das Ziel der Pierer Mobility Gruppe in Zeiten der Coronakrise ist, den Marktanteil auszubauen. Auch will man einen starken Fokus auf den Ausbau und die Entwicklung des Händlernetzes legen.

Absatzziele für Motorräder wird es im Jahr 2020 nicht geben. Im Jahr 2022 will man 400.000 Stück verkaufen. Husqvarna Motorcycles (ebenfalls Teil der Firma) soll sich zum drittgrößten europäischen Motorradhersteller entwickeln.

++ Alle aktuellen Infos zum Coronavirus und Österreich gibt's hier ++

Die aktuelle Corona-Karte für Österreich: