Szene

Kübel statt Krone: Putz- Frau spielt Shakespeare

Heute Redaktion
Teilen

Die Welt feiert 450 Jahre William Shakespeare und Marika Reichhold aka Putzfrau "Frau Franzi" feiert von "romeo & julia" über "mägbess" bis "hamlet" diesen "Schäggsbia" mit. Vier Produktionen wirds im Februar im Wiener Kosmos Theater geben. Das Ganze nennt sich "schäggsbia in ana dua" - inklusive Putzfetzn und Kübel.

Die Welt feiert 450 Jahre William Shakespeare und Marika Reichhold aka Putzfrau "Frau Franzi" feiert von "romeo & julia" über "mägbess" bis "hamlet" diesen "Schäggsbia" mit. Vier Produktionen wirds im Februar im Wiener Kosmos Theater geben. Das Ganze nennt sich "schäggsbia in ana dua" - inklusive Putzfetzn und Kübel.

Die größten Shakespeare-Dramen spielt "Frau Franzi" mit Besen und Putzfetzen, Gemüse und Küchengeräten nach.

Als die Kunsttherapeutin und Theaterpädagogin Marika Reichhold vom Papa ein Gasthaus inklusive veraltetem Bergbautheater am Schneeberg erbte, musste schnell eine Idee her, die Geld ins Haus bringt. Putzfrau "Frau Franzi" war geboren, die Gäste durchs Museum führte. "Das sollte nicht die Chefin sein, sondern jemand, der sich ganz unkorrekt verhalten und sich alles erlauben durfte. So ist die 'Frau Franzi' entstanden, ein Putzfrau vom alten Schlag, eine Hommage an eine aussterbende Frauenfigur." Mit Kopftuch, Schürze, Mutterwitz und einem nicht geringen Mut zur Hässlichkeit wurde Frau Franzi rasch ein Erfolg und sehnte sich bald nach höheren Aufgaben. Sie wagte den Sprung vom Bergwerk auf die Bühne.

Vom Haydn-Jahr zur "haydn-oawad"

Dann kam das Haydn-Jahr und für Frau Franzi wurde es auf der Bühne zu "a haydn-oawad". Vom Austro-Komponisten zum englischen Barden war der Weg nicht mehr weit. Der Vorteil: Seine Werke haben auch im deutschen Sprachraum immer Saison. Ganz besonders allerdings im Shakespeare-Jahr 2014.

"Tischtiachl als Bluadwiesn"

Mit erdigen Interpretationen von "Romeo und Julia", "Macbeth", "Hamlet" und "Othello" wurde Reichholds Kunstfigur in der Folge selber Kult. Mopp und Mixer, Kübel und Fetzen schlüpfen dabei in der Regie von Christian Suchy in wechselnde Rollen und entpuppen sich als ebenso abgründig wie ihre menschlichen Vorbilder. "Des Tischtiachl als Bluadwiesn, des Unheu im dampfenden Reindl...". Außerdem weiß die Putzfrau: "Es stirbt nichts so gut wie ein Paradeiser". Da kann der Bühnentod eines Nachtschattengewächses zartbesaitete Zuschauer schon einmal das Gruseln lehren.

Zum 450-Jahre-Jubiläum gibt es  "schäggsbia in ana dua":


"romeo & julia" (18. Februar )
"hamlet" (19. Februar)
"mägbess" (21. Februar)
"do host den solot" (kein bisher unbekanntes Shakespeare-Drama, sondern ein Potpourri über "Hormone, Schäggsbia und Paradeisa", 22. Februar)


Karten

Unter 01 / 523 12 26 oder auf

APA/red.