Wien

Künftig Disco-Besuche nur mit Corona-App?

Die österreichische Nachtgastronomie kämpft für eine Wiedereröffnung der Clubs und Diskotheken und legt dafür eigene Maßnahmen vor.
Heute Redaktion
15.06.2020, 09:49

Seit der Ausbreitung des Coronavirus stehen die Diskotheken, (Nacht-) Clubs und ähnliche Lokale im Land still. Am heutigen Montag treffen sich nun bereits zum zweiten Mal Vertreter der Nachtgastronomie und des Gesundheitsministeriums, um über eine Wiedereröffnung der Betriebe zu sprechen.

Bei den Verhandlungen wird es unter anderem um eine mögliche Verlängerung der Sperrstunde gehen, denn die Vertreter wollen länger als bis 1.00 Uhr offen halten. Ohne eine spätere Sperrstunde sei es laut Branchensprecher Stefan Ratzenberger nämlich wirtschaftlich einfach nicht rentabel, die Diskotheken und Lokale wieder zu öffnen.

Die Nachtgastronomie hat laut "ORF Wien" daher neben mehreren Hygiene-Maßnahmen auch Entwürfe für das Abstandhalten zwischen den Besuchern erarbeitet. Außerdem sei auch eine App für Gäste im Gespräch, mit denen man die Lokalbesuche der Personen dokumentieren könnte.

Disco-App und Corona-Beauftragter

Die Disco-App soll natürlich freiwillig sein und kontrollieren, wer, wann, wo, wie lange war. "Der Unterschied bei dieser App ist, dass sie nicht wie die 'Stopp Corona'-App vom Roten Kreuz im Hintergrund läuft, sondern es ein definitives Ein- und Auschecken gibt", so Ratzenberger gegenüber wien.ORF.at.

Betritt eine Person eine Disco oder ein Lokal, werde am Anfang ihr QR-Code gescannt. Informationen über ihren Namen habe man dabei aber nicht. Die Daten der Personen sollen dann nach drei oder vier Wochen wieder gelöscht werden. Außerdem soll es in jedem Club und in jeder Diskothek einen eigenen Coronavirus-Beauftragten geben.

Kritik an der geplanten App kommt von der Vienna Club Commission. "Die Betreiber würden sich allerdings dazu bereit erklären, Fieber zu messen (z.B. mit einem Infrarot-Fieberthermometer) und eine Email-Registrierung am Eingang durchzuführen. An einer für alle einheitlichen Lösung wird gearbeitet", so die Vienna Club Commission gegenüber wien.ORF.at.

Zudem solle bei allen Mitarbeitern einer Diskothek oder eines Lokals ein Fieber-Check gemacht werden. "Ist jemand dabei, der Fieber hat, muss er leider abgewiesen werden", heißt es in dem Bericht weiter. In Graz wird die App bereits getestet. Bei der zweiten Verhandlung soll es aber nicht bleiben, ein drittes Gespräch ist bereits für nächste Woche geplant.

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