Wien

Kein Spaß! Hader und Co. wollen Wiener Zeitung retten

Ein Solidaritätsabend mit viel Kultur-Prominenz soll die Tagesausgaben der Wiener Zeitung vor dem "Tod" retten. Der Eintritt ist kostenlos.

Heute Redaktion
Kabarettist Josef Hader tritt gemeinsamen mit zahlreichen Künstlern für ein Ziel auf: "Rettet die Wiener Zeitung!"
Kabarettist Josef Hader tritt gemeinsamen mit zahlreichen Künstlern für ein Ziel auf: "Rettet die Wiener Zeitung!"
Lukas Beck

Der Printausgabe der ältesten noch erscheinenden Tageszeitung der Welt droht das Aus. Das wollen zahlreiche österreichische Kulturschaffende verhindern. In der Kulisse (Hernals) planen Promis aus der Kabarettszene, Schauspieler, Autoren und Musiker am 22. Jänner eine Solidaritätsveranstaltung mit dem Titel "Rettet die Wiener Zeitung".

Forderung: 18 Monate Übergangszeit

Die Idee dafür entstand während der Weihnachtsfeiertage. "Viele Künstler waren der Meinung: Wir wollen aufzeigen und jetzt ein Zeichen setzen", erklärt Kabarettist Josef Hader. "Moderne Demokratie und unabhängige Zeitungen sind in blutigen Revolutionen gemeinsam entstanden und bedingen einander. Deswegen würde es der Österreichischen Regierung gut anstehen, die derzeit älteste Zeitung der Welt weiter fortbestehen zu lassen"

Man wolle jenes Gesetz, dass der Zeitung im 320. Jahr ihres Bestehens ein Ende bereiten soll, verhindern. Anfang Februar könnte es im Parlament eingebracht werden. Die Präsentation des Entwurfes im Herbst führte zu Protesten. Zahlreiche Personen der Zivilgesellschaft, Vertreter von Religionsgemeinschaften, Wissenschafter, Rektoren, Künstler und Politiker unterstützen eine Petition. Gefordert werden 18 Monate Übergangszeit um ein neues Modell zur Fortführung zu entwickeln.

Von Hader bis Pluhar

"Wir wollen nun verhindern, dass jemand wegen der Feiertage mit einem Ende der Proteste rechnet und klammheimlich der Gesetzesentwurf unverändert zur Beschlussfassung vorgelegt wird", erklärt Kabarettist Thomas Maurer seine Intentionen zum Start der neuen Initiative. "Es handelt sich schließlich auch um ein Gut im Rang eines Weltkulturerbes". 

Neben Hader und Maurer werden auch Schauspielerin Erika Pluhar sowie aus der Kabarettwelt Flüsterzweieck, Severin Groebner, Miriam Hie, Peter Klien, Maria Muhar und Florian Scheuba auf die Bühne der Kulisse auftreten. Von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek gibt es eine Grußbotschaft, gesprochen von der Burgmimin Maria Happel. Auch Autor Robert Menasse übermittelt seinen Unterstützungstext urlaubsbedingt aus der Ferne.

Kostenloser Eintritt

Als Redner beim Solidaritätsabend wird Schriftsteller Doron Rabinovici erwartet. Alle anwesenden Künstler treten gratis auf. Der Eintritt ist kostenlos. Auch die "Kulisse" wird in den Dienst der guten Sache gestellt. Geschäftsführerin Alexa Oetzlinger: "Hier handelt es sich um einen Angriff auf die Demokratie, den es zu verhindern gilt." Weitere Unterstützung kommt vom Veranstaltungs-Manager Georg Hoanzl. Als Mitveranstalter fungieren noch die "IG Autorinnen Autoren", sowie die "Initiative Baukultur für Medienvielfalt". Start der Veranstaltung ist um 19 Uhr.

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