Im Rahmen der Initiative "Österreichs 9 Betonschätze" haben die Österreicher rund 400 Bauprojekte eingereicht – von der Stadtstraße in Wien, bis über die Ostumfahrung in Wiener Neustadt, das Betriebsbaugebiet Ehrenfeld II in Ohlsdorf und das Luxus-Chaletdorf "Six Senses Kitzbühel Alps" in Salzburg.
Hochspannung bei Abstimmung: Bis 22. Juli findet nun das Publikumsvoting über je fünf ausgewählte Projekte pro Bundesland statt. Gleichzeitig bewertet eine Fachjury die fünf schlimmsten Bausünden pro Bundesland. Am 30. Juli werden die finalen "Gewinnerprojekte" bekannt gegeben.
Greenpeace-Bodenschutzexpertin Melanie Ebner: "Überdimensionierte Logistik-Zentren auf der grünen Wiese, Fachmarktzentren am Ortsrand, enorme Verkehrsprojekte und fragwürdige Luxus-Unterkünfte auf besonders schützenswerten Naturflächen – die Einreichungen für 'Österreichs 9 Betonschätze' sind äußerst divers", ergänzt Ebner.
„Den Österreichern ist der verschwenderische Verbrauch wertvoller Naturflächen ein Dorn im Auge“Melanie EbnerGreenpeace-Bodenschutzexpertin
Ärger bei der heimischen Bevölkerung: Gemeinsam haben die eingereichten Bausünden-Projekte, dass den Österreichern "ganz offensichtlich der verschwenderische Verbrauch wertvoller Landwirtschafts- und Naturflächen ein Dorn im Auge ist”, mutmaßt Ebner.
Bis zum 22. Juli um 12 Uhr läuft nun ein Publikumsvoting, bei dem die gesamte Bevölkerung über ihre Favoriten in allen neun Bundesländern abstimmen kann. Gleichzeitig bewertet eine Fachjury aus Expert von Greenpeace, Boku, TU Wien sowie Ziviltechnikern die "45 katastrophalsten Bauprojekte" aus allen Einsendungen. Die neun "Gewinnerprojekte" werden am 30. Juli präsentiert.
Schockierende Zahlen: 11,5 Hektar und somit mehr als 16 Fußballfelder Boden werden täglich in Österreich verbraucht. Im Jahr 2024 werden es laut Greenpeace-Prognose somit weitere 4.300 Hektar sein, die für Natur und Lebensmittelproduktion verloren gehen. Das entspricht in etwa der Größe des Attersees.
"In den vergangenen 40 Jahren haben wir bereits landwirtschaftliche Nutzflächen so groß wie das Burgenland verloren", so Greenpeace. Das gefährde unsere heimische Lebensmittelproduktion und somit auch die Existenzgrundlage der österreichischen Bauern.