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Kuh-Urin & Co – Tausende Tote durch Corona Fake News

Kuh-Urin, Bleichmittel, Methanol oder lieber ein Cocktail aus Kamel-Urin mit Limone? Corona Fake News kosteten tausenden Menschen das Leben.

Leo Stempfl
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Neben Corona-Infizierten selbst müssen Ärzte auch immer öfter solche behandeln, die sich eigentlich dagegen schützen wollten.
Neben Corona-Infizierten selbst müssen Ärzte auch immer öfter solche behandeln, die sich eigentlich dagegen schützen wollten.
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Wissenschaftler aus Australien, Thailand, Japan und vielen weiteren Staaten haben Informationen aus aller Welt zusammengestellt und im "American Journal of Tropical Medicine and Hygiene" veröffentlicht. Dabei wollten sie die Folgen von Falschinformationen analysieren, die hauptsächlich in sozialen Netzwerken geteilt wurden und Anleitungen enthalten, wie man sich angeblich gegen eine Corona-Infektion vorbeugend schützen kann.

Menschen in Indien stolperten über den noch recht harmlosen Vorschlag, vorbeugend Kuh-Urin zu trinken (Die Kuh gilt als heiliges Tier), in Saudi-Arabien hat es das Kamel getroffen, dessen Urin man mit Limone vermischt zu sich nehmen sollte. Etwas gefährlicher war der Ratschlag, hochkonzentrierten Alkohol zu trinken, um so den Körper von innen zu desinfizieren. Diese Idee (weiter befeuert durch Donald Trump selbst) kostete weltweit 800 Menschen das Leben. 5.900 weitere landeten im Krankenhaus, 60 erblindeten.

Hass gegen Infizierte

Ein weiterer Aspekt, der untersucht wurde, war die Stigmatisierung innerhalb der Gesellschaft derer, die sich infiziert hatten. Dazu wurden über 2.300 Berichte aus 87 Ländern untersucht. Diese erzählen zum Beispiel von einem Mann aus Indien, der die Infizierung mit dem Virus als eine derart große Schande empfand, dass er sich schlussendlich das Leben nahm. Auch gab es vermehrt Berichte über Gewalt und Diskriminierung gegenüber asiatisch-stämmigen Personen, da diese für das Virus verantwortlich gemacht wurden.