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Trump: Desinfektionsmittel in Venen spritzen gegen C...

Heute Redaktion
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Der US-Präsident fabuliert über mögliche Behandlungsmethoden gegen das Coronavirus und schlägt unter anderem vor, Desinfektionsmittel zu injizieren.

US-Präsident Donald Trump sorgt mit Überlegungen für mögliche Therapieansätze gegen das Coronavirus für Aufsehen. Er hat Forscher ermuntert, im Kampf gegen das neuartige Coronavirus zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Eine solche Prozedur wäre aber höchstwahrscheinlich lebensgefährlich.

Trump sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten, es wäre "interessant", das zu prüfen. Unmittelbar vorher hatte bei der Pressekonferenz ein Regierungsexperte erklärt, dass Bleich- und Desinfektionsmittel den Erreger SARS-CoV-2 zum Beispiel auf trockenen metallischen Flächen wie einer Türklinke rasch abtöteten.

"Wäre interessant, das zu prüfen"

"Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten – durch Spritzen oder fast Säubern ... wäre interessant, das zu prüfen", sagte Trump. Das müsste man natürlich den Ärzten überlassen, fügte er hinzu. "Aber es klingt für mich interessant", sagte der Präsident weiter.

Experten zufolge können Seife, Desinfektions- und Bleichmittel das Virus bei äußerer Anwendung – also beim Händewaschen oder Putzen – zuverlässig abtöten. Es gibt jedoch bislang keine nachweislich wirksamen Medikamente oder Techniken, die den Erreger in infizierten Patienten abtöten können.

Sonnenlicht im Kampf gegen Virus

Regierungsexperte William Bryan, Staatssekretär des Heimatschutzministeriums für Wissenschaft und Technologie hatte auch geschildert, dass sich die Lebensdauer des Erregers bei direkter Bestrahlung mit Sonnenlicht dramatisch verkürzt. Auch das nutzte Trump, um über mögliche Coronavirus-Therapieansätze zu spekulieren. "Nehmen wir mal an, wir behandeln den Körper mit einer enormen Menge, entweder ultraviolettes oder einfach starkes Licht", sagte Trump.

Dann spekulierte er weiter: "Mal angenommen, man könnte das Licht in den Körper bringen, was man durch die Haut oder auf andere Weise tun kann", sagte er weiter und fügte hinzu, die Forscher wollten wohl auch diese Möglichkeit prüfen. "Das ist ziemlich gewaltig", sagte Trump weiter.

Immer noch zu wenig bekannt über Coronavirus

Bryan gab jedoch praktisch keine weiteren Details zur Genese und Tragweite der Erkenntnisse der Forscher der Regierung preis. Es handle sich dabei noch um vorläufige Erkenntnisse. Sie würden allerdings Präsident Donald Trumps Sichtweise stärken, dass der Erreger bei wärmerem Wetter bald weitgehend verschwinden könnte. "Ich hoffe, dass die Leute die Sonne genießen. Und wenn das eine Wirkung hat, ist das toll", sagte Trump vor Journalisten.

Vieles über das Verhalten des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 ist noch unbekannt. Renommierte Experten bezweifeln jedoch, dass sich der Erreger bei heißem und sonnigem Wetter schlicht in Wohlgefallen auflösen könnte. Die Übertragung könnte sich aber immerhin im Vergleich zu kaltem und trockenem Wetter verlangsamen - ähnlich wie es auch jedes Jahr bei der saisonalen Grippe der Fall ist.