Österreich

Kühe gequält: Bauer vor Gericht um Namen besorgt

Heute Redaktion
Teilen
Der Bauer von hinten am Kremser Gericht.
Der Bauer von hinten am Kremser Gericht.
Bild: privat

Ein Landwirt aus dem Waldviertel musste in Krems vor Gericht: Er hatte seine Rinder vernachlässigt, die Tiere waren in einem schlimmen Zustand. Seine Sorge: "Steh' ich jetzt in der Zeitung?"

Wenig gefühlvoll, kaum Empathie zeigte ein 42-jähriger Landwirt aus dem Waldviertel am Dienstag in Krems vor Gericht. Der Vorwurf: Tierquälerei.

Er soll laut Anklage von März bis Mai die Tiere grob vernachlässigt und ihnen Qualen zugefügt haben – die Kühe standen im Dreck, das Fell der Tiere war nass und verschmutzt, die Halsgurte zum Teil in der Muskulatur eingewachsen, das Vieh hatte kaum Platz, Klauenbildungen wurden nicht behandelt.

"Wenn das im Dorf bekannt wird"

"Nach Ostern ist es so schnell warm geworden und ich musste aufs Feld", rechtfertigte sich der Angeklagte vor dem Richter. "Und dadurch hatte ich plötzlich so viel Feldarbeit, dass ich die Pflege der Tiere aus den Augen verloren habe", zeigte sich der Bauer zwar geständig, aber völlig emotionslos. Gefühle zeigte der Bauer erstmals, als der Landwirt Medienvertreter im Gerichtssaal bemerkte. "Wenn das im Dorf bekannt wird, verliere ich mein Ansehen."

Dann fragte er den Richter, ob sein Name in der Zeitung stehen werde. Der Richter verwies auf das Mediengesetz und verurteilte den Bauern zu drei Monaten bedingter Haft wegen Tierquälerei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (Lie)