Österreich

Kührer: Darum wurde der Kellerbesitzer freigelassen

Heute Redaktion
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Michael K., der nach dem Fund der Leiche von Julia Kührer unter Mordverdacht stand, erklärte im Interview mit dem Kurier, warum er bereits nach kurzer Zeit wieder freigelassen wurde.

Am Donnerstag wurden die sterblichen Überreste der seit fünf Jahren vermissten Julia Kührer in einem Erdkeller in Dietmannsdorf gefunden - nur wenige Kilometer von ihrem Wohnort Pulkau entfernt. Der Besitzer des Kellers, Michael K., wurde daraufhin als Hauptverdächtiger festgenommen, alles deutete auf einen Abschluss des mysteriösen Falls hin.

Kein Durchsuchungsbefehl
Doch am Sonntag wurde K. überraschenderweise wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Gericht sah keinen dringenden Tatverdacht. Laut K. hatte eine nicht in den Akten vermerkte Hausdurchsuchung vor zwei Jahren den Ausschlag gegeben: "Sie wollten sich umschauen. Es gab keinen Durchsuchungsbefehl. Ich hab' ihnen gesagt: 'Kommen Sie rein, ich habe ja nichts zu verstecken.'"

Die Polizei hatte damals auch jenen Keller durchsucht, in dem vergangene Woche die Leiche gefunden wurde. "Sie waren überall. Auch in dem Keller. Ich war dort selber nie drinnen, weil er einsturzgefährdet war. Gefunden haben sie nix", so K. Dies wurde auch den Ermittlern nach einem Anruf bei den Kollegen bestätigt, meinte der Kellerbesitzer.

Kührer war "benebelt"
K. vermutet nun, dass ihm jemand den Mord in die Schuhe schieben will, denn sonderlich beliebt ist er in der Ortsgemeinschaft nicht. "Irgendwer muss sie in den vergangenen beiden Jahren dort abgelegt haben." K. kannte Kührer noch aus der Zeit als Videotheksbetreiber. "Ich habe sie ein paar Mal gesehen. Da war immer ihr Freund dabei. Sie hat auf mich einen eher benebelten Eindruck gemacht."

Die Ermittler stehen jetzt wieder am Anfang, weitere Festnahmen gab es bisher nicht. Die Obduktion sowie die Untersuchungen am Fundort sind noch im Gange. Weiterhin ist unklar, wo der Tatort ist, wie Kührer ums Leben kam und was das Motiv ihrers Mörders war.