Österreich

Kührers Ex: "Julia ist öfters weggelaufen"

Heute Redaktion
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Bild: PULS 4

Der Prozess im Fall Julia Kührer wurde am Donnerstag fortgesetzt. Die letzten der insgesamt rund 100 Zeugen sind im Landesgericht Korneuburg geladen, unter ihnen Ermittler des Bundeskriminalamts, sowie ihr Exfreund, Thomas S.

wurde am Donnerstag fortgesetzt. Die letzten der insgesamt rund 100 Zeugen sind im Landesgericht Korneuburg geladen, unter ihnen Ermittler des Bundeskriminalamts, sowie ihr Exfreund, Thomas S.

Thomas hätte schon als erster Zeuge in dem Prozess aussagen sollen, doch er kam nicht. Stattdessen schickte ein Spital ein Fax, wonach der junge Mann stationär behandelt werde und nicht vernehmungsfähig sei.

"Julia schon öfter fortgelaufen"

Auf die Frage, warum er sich nach ihrem Verschwinden nicht an der Suche nach Julia angeschlossen habe, meinte er, dass sie schon öfters fortgelaufen sei und dies nichts Außergewöhnliches war. Julia sei als Freundin verschlossen gewesen und hatte Stimmungsschwankungen. Cannabis habe sie aus Neugier probieren wollen. Eine ältere Aussage von ihm wurde zitiert, wonach ihm die junge Frau einmal gesagt hatte: "In drei Jahren bin ich drogensüchtig oder tot." Den angeklagten Videotheksbesitzer K. lernte er gleich nach Eröffnung des Geschäfts im Sommer 2005 kennen. Auch in dessen Haus in Dietmannsdorf war er vier, fünf Mal, einmal hätten sie zusammen einen Joint geraucht - in der Videothek allerdings nie.

Schluss per SMS

Zum Bruch der Beziehung kam es, als er einen Streit wegen Eifersucht via SMS mit Julia hatte. Ein paar Tage später hatte er dann telefonisch mit ihr Schluss gemacht. Am nächsten Tag ging die Suche nach Julia los.

Ermittler waren ganz nahe an der Leiche

Auch jene drei Beamte, die im Mai 2010 eine freiwillige Nachschau auf dem Anwesen des Beschuldigten durchführten, waren im Zeugenstand. Den Erdkeller, in dem ein Jahr später die Leiche der Schülerin gefunden wurde, betraten sie aber nicht. K. habe in Anwesenheit seiner damaligen Freundin bereitwillig die Türen geöffnet, sagte der Beamte. Das leer stehende Haus sei desolat und verwahrlost gewesen, der Garten dicht verwachsen, der verbarrikadierte Eingang zum Erdkeller mit Spinnweben überzogen und von Moos überwuchert. Auf die Frage, warum sie nicht in den Keller gingen, sagte ein Beamter: " "Ich habe eine steile, baufällige Stiege gesehen und es wäre unverantwortlich gewesen, den Keller zu betreten."

Käufer der Decke nicht ermittelbar

Zudem erklärte ein Beamter der Exekutive, dass es nicht möglich war, den Käufer der blauen Decke,  in der die Leiche eingewickelt gewesen war, zu ermitteln. 278 Stück der Marke "Orion" hatte die Firma Borbo in den Jahren 2004/05 an 23 Firmen in Österreich geliefert. In den meistern Fällen konnten die Käufer nicht eruiert werden.

Urteil nächste Woche

Der 51-jährige, auf dessen Grundstück die sterblichen Überreste Kührers gefunden wurden, bekannte sich zu Prozessbeginn nicht schuldig. Er habe mit dem Tod Kührers nichts zu tun, so der Mann, der sich wegen Mordes vor Gericht verantworten muss. Am Freitag präsentieren Gutachter ihre Ergebnisse. Das Urteil soll am 24. September gesprochen werden.

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