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Kultige Superhelden, die niemand kennt

Heute Redaktion
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Kommende Woche startet mit The Return of the First Avenger der nächste Superheldenblockbuster aus dem Hause Marvel und Disney. Zugleich kommt aber auch noch ein weiterer Superheld ins Kino: Antboy ist zwar erst 12, aber klettert schon auf Wänden und zerstört Pissoirs mit ... nun ja. Die charmante Komödie aus Dänemark reiht sich ein in eine Liste von ungewöhnlichen Superhelden, die kein Mensch kennt. Weshalb wir ihnen diesen Artikel widmen.

Kommende Woche startet mit der nächste Superheldenblockbuster aus dem Hause Marvel. Zugleich kommt aber noch ein weiterer Superheld ins Kino: "Antboy" ist zwar erst 12, klettert jedoch schon auf Wände und zerstört Pissoirs mit ... nun ja. Die charmante Komödie aus Dänemark reiht sich ein in eine Liste von ungewöhnlichen Superhelden, die kein Mensch kennt. Weshalb wir ihnen diesen Artikel widmen.

Mit den quasi unbegrenzten Budgets heutiger Hollywoodproduktion kann man endlich jede Fantasie verwirklichen, jeden Gut-gegen-böse-Kampf, jede Superkraft und jedes Fantasyreich visualisieren. Die Entwicklung der CGI-Effekte hat zweifellos zum anhaltenden Comic-Boom im Kino beigetragen, ist heute doch nichts mehr unverfilmbar. Doch so pompös bespielsweise die nordische Götterwelt Asgard im letzten auch war, eines hat ihr gefehlt. Es ist etwas, das kein Computer der Welt erzeugen kann: Charme. 

Ameise gegen Floh

Der "größer ist besser"-Gedanke heutiger Comicverfilmungen raubt ihnen nicht selten ihre Intimität. Die Blockbuster-Superhelden sind zwar super, aber wenig "echt", ihr Charakter tarnt sich unter dem Cape des Bombasts, der sie streng verhüllt. Ausgerechnet eine dänische Produktion macht sich dieser Tage daran, diesem Trend entgegenzusteuern - mit geringem Budget, aber umso mehr Herzblut wurde "Antboy" zum Überraschungshit in Dänemark und kommt nun auch zu uns. In dieser Heldenkomödie bekommt der kleine Pelle erstaunliche Kräfte, nachdem der Pharmakonzern ums Eck mal wieder gepfuscht hat. Pelle wird zu "Antboy" und sagt dem "Bösen Floh" den Kampf an.

Loser gegen Kevin Bacon

Bereits 2010 wurden zwei äußerst ungewöhnliche Superheldenfilme produziert, welche die österreichische Kinolandschaft leider völlig ignoriert hatte. Die Geschichte vom Loser, der sein Durchschnittsleben satt hat und sich im selbstgemachten Cape auf Verbrecherjagd begibt - ja, das klingt verdächtig nach "Kick-Ass", doch gemeint ist die schräge Superheldensatire "Super". Der Film, der seinen eigenen Comic erfindet, ist in seinem Erzählton und seiner Inszenierung derart unkonventionell und verrückt, dass die Mischung aus Charakterstudie und Splatter-Action eigentlich gar nicht funktionieren kann. Tut sie aber.

Zwar wurde "Super" in den USA ein finanzieller Reinfall, schaffte es aber auf DVD zum Geheimtipp unter Genrefans. Und Regisseur James Gunn überzeugte damit sogar die großen Marvel-Studios, die ihm prompt für die nächste Superhelden-Großproduktion verpflichteten. Man darf gespannt sein, was ein Independent-Regisseur mit dem Riesenbudget anfängt, der erste Trailer sah schon mal vielversprechend aus.

Bassist gegen die Welt

Der zweite schräge Superheld, der 2010 zu kurz gekommen ist, nennt sich Scott Pilgrim und muss sich unter der Regie von "Hot Fuzz"-Regisseur Edgar Wright gegen die sieben bösen Exfreunde seiner Angebeteten beweisen. In "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" vereint sich Nintendo-Ästhetik mit Coming-of-Age-Story und zeigt uns den basslastigsten Superhelden der Filmgeschichte.

Interessantes Detail am Rande: Ebenso wie sein Kollege James Gunn wurde auch Edgar Wright für einen kommenden Comic-Blockbuster verpflichtet - er arbeitet gerade an Marvels zu sehen sein werden. Es bleibt zu hoffen, dass die zwei Regietalente bei all den Budgetmöglichkeiten und CGI-Verführungen nicht auf den Grundwert des Superhelden verzichten. Das Stichwort heißt Charme.  

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