Wien

Kultur-Promis kämpfen für Mikroklima in Wiener Grätzl

Eine Grünfläche hinter dem Wiener Funkhaus soll zwei Neubauten weichen. Anrainer laufen Sturm gegen das Bauprojekt, wollen die Genehmigung verhindern. 

Thomas Peterthalner
Anrainer Peter Klein (ehemals Ö1 Chef), Osterfestspiel-Intendant Nikolaus Bachler und TV-Journalistin Astrid Rudle vor der Grünfläche. 
Anrainer Peter Klein (ehemals Ö1 Chef), Osterfestspiel-Intendant Nikolaus Bachler und TV-Journalistin Astrid Rudle vor der Grünfläche. 
Helmut Graf

Der ORF bündelt seine Redaktionen in seinem Zentrum am Küniglberg (Wien-Hietzing). Ein Großteil des Funkhaus-Areals in der Argentinierstraße (Wien-Wieden) wurde deshalb an einen Investor aus Vorarlberg verkauft. Derzeit werden im ehemaligen Radio-Hauptquartier 22 Wohnungen errichtet. Draußen ist noch mehr geplant: Zwischen dem ORF-Funkhaus und der Diplomatischen Akademie an der Favoritenstraße soll eine Grünfläche zwei neuen Wohnhäusern geopfert werden. Anrainer protestierten gegen das Vorhaben, für das nun schon demnächst der Flächenwidmungsplan geändert werden soll. 45 Wohnungen und eine Erweiterung der Diplomatischen Akademie sollen angeblich auf der Wiese gebaut werden.

Diese Grünfläche in Wien-Wieden soll bebaut werden.
Diese Grünfläche in Wien-Wieden soll bebaut werden.
Helmut Graf

Anrainer sorgen sich ums Klima

Die betroffenen Anrainer fürchten nicht nur um ihre Aussicht – sondern auch um das Mikroklima im Grätzl. "Die 'Wiener Hitzekarte' charakterisiert den Bezirk Wien-Wieden als einen jener Bezirke, in denen besonders viele Menschen unter der sommerlichen Hitze leiden", schreibt Anwohner und Ex-Ö1-Programmchef Peter Klein. "Alle Experten und Expertinnen sind sich darüber einig, dass die klimabedingte Hitzeentwicklung in den Städten zu einer zentralen Herausforderung der kommenden Jahrzehnte werden wird. Und ausnahmslos alle Expertinnen und Experten sind sich auch darüber einig, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen: Reduktion der versiegelten Flächen, verstärkte Begrünung und Ausweitung der Grünzonen."

Grünfläche soll erhalten bleiben

Wesentliche Fragen wären noch ungeklärt. "Grünflächen und ein bestehender Baumbestand werden geopfert oder zumindest reduziert, zusätzliche Gebäude werden errichtet, die Zahl der versiegelten Flächen im innerstädtischen Bereich wird ausgedehnt. Wir ersuchen daher dringend, von den vorgesehenen Maßnahmen abzusehen", so Klein. "Der Flächenwidmungs- und Bebauungsentwurf 8263 ist grundsätzlich problematisch."

Bezirk rettet Bäume

Einen Teilerfolg gibt es nun: "Aufgrund der kritischen Stellungnahme des Bezirks hat der Gemeinderat den Entwurf für die Flächenwidmung im Herbst angepasst", so Wiedens Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SP) zu "Heute".  "Die bebaubare Fläche im sensiblen Bereich wurde verkleinert, zwei bestehende Baumreihen sollen dadurch erhalten werden. Trotz dieser Verbesserung bleibt der Bauausschuss der Bezirksvertretung mehrheitlich bei seiner ablehnenden Haltung. Mit großer budgetärer Unterstützung durch die Stadt kämpfen wir im Bezirk um jeden zusätzlichen Baum im öffentlichen Raum. Jeder Quadratmeter Grünraum, der durch den Bau von Luxusimmobilien verloren geht, ist mir daher einer zu viel", so Halbwidl. Die endgültige Entscheidung über den neuen Flächenwidmungsplan muss noch im Gemeinderat abgesegnet werden, ein Termin dafür steht aber noch aus.

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    Mike Wolf
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