Österreich

Kunde küsst Angestellte auf Mund – Chefin hilft nicht

Ein Gast presste der Kärntnerin Irene F. ungefragt seine Lippen auf ihren Mund. Sie meldete den Übergriff, doch ihr Boss hält zum Kunden.

Sandra Kartik
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In einem Lokal passierte der unglaubliche Vorfall. (Symbolfoto)
In einem Lokal passierte der unglaubliche Vorfall. (Symbolfoto)
Getty Images

Enger Kundenkontakt wird bei ihrem Arbeitgeber, einem Gastro-Unternehmen, großgeschrieben. Doch die Angestellte Irene F. (Name geändert) erlebte vergangene Woche, wie ein Besucher die familiäre Atmosphäre schamlos ausnutzte. "Ich wurde im Dienst sexuell von einem Gast belästigt", schildert die 18-Jährige im "Heute"-Interview. "Er kam rein, gab mir einen Kuss links auf die Wange, einen rechts, so wie immer. Und dann, aus dem Nichts heraus, küsste er mich auf den Mund. Er drehte sich um, als ob es das Normalste der Welt wäre."

Irene F. war schockiert und wollte den Übergriff nicht einfach hinnehmen: "Ich meldete meiner Vorgesetzten den Vorfall etwa eine Stunde später, da ich erst einmal verarbeiten musste, was da gerade passiert ist." Und: "Ich habe mit einer Kündigung gedroht, da ich in dem Moment nicht wusste, wie ich mir anders helfen soll." Wenig später beschloss sie auch, das Unternehmen tatsächlich zu verlassen, weil die Situation so unangenehm für sie war.

Eine Anzeige bei der Polizei wollte die Kärntnerin nach der Belästigung jedoch nicht machen. Sie fürchtete, dass nichts gegen den Kunden unternommen würde und man ihr womöglich vorwerfen könnte, dass sie sich nicht gewährt habe. Die Vorgesetzte der 18-Jährigen empfand ihre Kündigung übertrieben und versprach, dem küssenden Kunden Hausverbot zu erteilen, wenn er wieder auftauchen würde. 

Nach dem Kuss kam er ihr nochmal zu nah

Zwei Tage nach dem Kuss kam der Gast erneut zu Besuch. "Er wollte mich wieder umarmen, was ich dann etwas schroffer abwehrte." Irene F. fragte den Mann, ob ihre Chefin schon wegen seiner Bussi-Attacke mit ihm gesprochen habe. "Ich habe ihm erklärt, dass das sehr unangenehm war und, dass ich ihn deswegen gemeldet habe. Daraufhin zuckte er komplett aus."

Irene F. lauschte danach einem Gespräch zwischen dem Mann und ihrer Vorgesetzten. Diese soll nur lapidar zu dem Stammgast gesagt haben: "Warte noch zwei Wochen, sie hat eh gekündigt, dann kannst du wieder reinkommen." Die erboste Kärntnerin stellte ihre Chefin daraufhin zur Rede. "Sie meinte ganz trocken, der Mann lässt so viel Geld bei uns liegen, dass es nicht so tragisch wäre, was er da gemacht hat. Ich soll doch bitte nicht so sensibel sein." Auch ihre männlichen Arbeitskollegen hätten den Übergriff runtergespielt, ist die Betroffene fassungslos.

Zweites Opfer schweigt aus Angst

Irene F. ist nur mehr bis Ende Mai bei dem Gastronomiebetrieb beschäftigt. "Ich habe meine verbleibenden Dienste so getauscht, dass ich dem Mann nicht mehr begegnen muss." Eine Arbeitskollegin hat mit dem übergriffigen Kunden offenbar dasselbe erlebt, wie sie. "Sie sagt aber nichts, weder zu ihm, noch zur Chefin, weil sie Angst um ihren Job hat", bedauert die junge Frau.

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