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Kunden verwüsten Kleidergeschäft vor Schweizer Lockdown

Im Schweizer Pratteln kam es am Freitag zu einer Schnäppchenschlacht. Kunden wollten sich vor dem Lockdown noch mit Winterkleidung eindecken.

20 Minuten
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Chaos in Pratteln: Schuhe wurden aus Schachteln gerissen, Kleidungsstücke landeten auf dem Boden
Chaos in Pratteln: Schuhe wurden aus Schachteln gerissen, Kleidungsstücke landeten auf dem Boden
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Schnäppchenjäger haben den Kleiderladen La Halle in Pratteln am Freitag ins Chaos gestürzt. Leser-Reporter Sascha K. (41) war gegen 17 Uhr mit seiner Frau im Grüssen Center einkaufen. In einer "La Halle"-Filiale habe mit 70 Prozent Rabatt geworben und seine Frau habe nur kurz ein Paar Socken für ihren Sohn holen wollen. Im Laden sei es aber drunter und drüber gegangen.

Die Szene hielt der 41-Jährige in einem Video fest. Regale sind leer geräumt, Unterwäsche, Schuhe und leere Kartons über den Boden verstreut. Der medizinische Praxisassistent reagierte geschockt auf die Situation. "Die Leute sind nicht normal", sagt er im Video.

Chaos

Auf Anfrage präzisiert er gegenüber "20 Minuten": "Es war total chaotisch. Der Laden sah aus, als wäre der Schwarze Block durchmarschiert." Die Kundschaft habe vorwiegend aus Familien bestanden. Alle seien gestresst gewesen und hätten sich wie wild durch die Regale gewühlt. K. versteht nicht, wie man sich so respektlos verhalten könne. "Ich denke dabei an die Mitarbeiter, die das Chaos wohl noch stundenlang aufräumen mussten."

Gedränge

Die Kunden hätten auch die Corona-Vorschriften missachtet, sagt K. Es habe ein Gedränge gegeben und der Abstand sei nicht mehr eingehalten worden. Dem widerspricht die Filialleiterin Françoise Letscher. "An der Kasse wurde der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten und überprüft."

Wer sich nicht daran hielt, sei auf die Maßnahmen aufmerksam gemacht worden. Doch aus Letscher muss zugeben: "Die Situation war sehr unübersichtlich und unsere Mitarbeiterinnen konnten nicht jederzeit überall sein." Für das Abstandhalten seien aber auch die Kunden selbst verantwortlich.

Schlimmer als Black Friday

"In unserem Laden sieht es nicht mal am Black Friday oder kurz vor Weihnachten so aus", sagt die Schweizerin. Auch sie ist überrascht über die Bilder vom Freitag. Sie vermutet, dass der anstehende Lockdown zusammen mit dem starken Schneefall der letzten Tage zum Ansturm geführt hätten. "Die Kunden hatten Angst, dass sie nicht genug warme Kleider zuhause haben." Bevor die Läden in der Schweiz für sechs Wochen schließen, hätten sich die Leute noch mit Winterkleidung eindecken wollen. Zum Beispiel gefütterte Stiefel seien komplett ausverkauft.

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