Niederösterreich

Kundin (22) decodierte Supermarktkassen, stahl 15.350 €

Auf großem Fuß hatte eine 22-jährige Ex-Supermarktangestellte gelebt, wusste übers Kassensystem bestens und decodierte eine Kassa nach der anderen.

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Angeklagte
Angeklagte
privat

Brav und unscheinbar erschien eine jetzt arbeitslose Mostviertlerin (22) gestern in St. Pölten vor Gericht. Die 22-Jährige hatte in einer bekannten Supermarktkette in Niederösterreich ihre Lehre absolviert, arbeitete dann als Verkäuferin bei einer anderen großen Supermarktkette. "Wir hatten ein teures Auto, lebten gut", so die wegen gewerbsmäßigen Diebstahls Angeklagte.

Partner hatte Burn-out

Sie selbst verdient laut eigenen Angaben rund 1.800 Euro netto, ihr Freund 2.400 Euro. Die Finanzen hatte aber stets sie über. Nur der junge Mann hatte bereits nach wenigen Arbeitsjahren ein Burn-out, die Finanzen kamen dadurch in eine Schieflage. Und da sich die junge Verkäuferin fürs Finanzielle verantwortlich gefühlt hatte, griff sie rund ein Jahr lang in fremde Supermarktkassen.

Letzte Ware immer beschädigt

"Ich kannte den Ablauf natürlich, wusste ganz genau wo der Code für die Kassa aufbewahrt wird", so die Angeklagte geständig vor Gericht. Meist ging sie als Kundin in kleinere Märkte einkaufen, legte die Waren aufs Förderband. Nur: Das Etikett des letzten Artikel beschädigte sie absichtlich. Die Kassakraft musste dann einen neuen Artikel holen (Anm.: in kleineren Märkten mit wenigen Angestellten) und die 22-Jährige schlug zu.

15.350 € aus Kassen geholt

Doch beim letzten Coup bei einem Diskonter wurde sie gefilmt, die Polizei fand im Auto der Verdächtigen schließlich die gesamte Beute des Coups: 3.550 Euro. In Summe hatte die 22-Jährige bei ihren Diebestouren 15.350 Euro aus Kassen gefischt.

"Es tut mir so leid. Ich weiß doch selbst, dass das für Kassierer ein Alptraum ist", seufzte die bis dato unbescholtene Angeklagte und kam mit drei Monaten bedingter Haft wegen gewerbsmäßigen Diebstahl recht billig davon. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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