Österreich

Künftig kann man wohnen wie Adolf Hitler

Der Bürgermeister der Stadt Braunau will das leer stehnde Hitler-Geburtshaus nicht als Gednekstätte, sondern als Wohnhaus nutzen.

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Der Bürgermeister der Stadt Braunau will das leer stehnde Hitler-Geburtshaus nicht als Gedenkstätte, sondern als Wohnhaus nutzen.

Der Streit um Hitlers Geburtshaus schwelt schon seit Jahren in Braunau. Das Haus, in dem Hitler seine ersten Lebensjahre verbracht hat, ist in Braunau schon seit Jahren Gegenstand von Streitereien. Besitzerin ist eine anonyme Pensionistin, die sich bedeckt hält. Hauptmieter ist das Innenministerium - laut "Kurier" seit 1972 mit einem unbefristeten Vertrag. Der Bund zahle monatlich 4.700 Euro Miete an die Eigentümerin.

Ideen zu Gedenkstätte

Das denkmalgeschützte Gebäude steht aber seit rund einem Jahr leer, nachdem eine Behindertenwerkstatt ausgezogen ist. In der Vergangenheit gab es viele Pläne: von "Haus des Friedens" war die Rede, das für soziale Projekte und Ausstellungen zur Verfügung stehen sollte. Auch ein "Haus der Verantwortung" war einmal im Gespräch.

Der Bürgermeister der Stadt Braunau, Hannes Waidbacher (ÖVP), spricht sich aber gegen eine Gedenkstätte aus: Die Stadtgemeinde habe bereits viel Geschichtsaufarbeitung geleistet. Und: "Gedenkstätten gibt es bereits genug in der Umgebung". Man wolle verhindern, dass das Haus zum Wallfahrtsort für Menschen bedenklicher Gesinnung wird, so Ministeriums-Sprecherin Sonja Jell.

Nutzung als Wohnhaus favorisiert

Waidbacher favorisiert stattdessen eine Wohnnutzung in dem Haus. Das wäre an diesem Standort sicher leichter umsetzbar, findet er. "Wir sind ohnehin stigmatisiert. Hitler hat die ersten drei Jahre seines Lebens bei uns in der Stadt verbracht."