Österreich

Künftig noch weniger Parkplätze in St. Pölten

Heute Redaktion
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Die Stadt plant eine Adaption der Stellplatzverordnung. Statt 1,5 Parkplätzen pro neuer Wohneinheit in der Innenstadt soll es künftig nur einen Parkplatz geben.

Die Stadt St. Pölten ändert ihre Stellplatzverordnung, so dass bei künftigen Bauprojekten weniger neue Parkplätze zur Verfügung gestellt werden müssen. Bei der Sinnhaftigkeit der Maßnahme beruft man sich auf eine Studie, die man bei der TU Wien in Auftrag gegeben hat. Am 29. April soll das Ganze im Gemeinderat beschlossen werden.

Derzeit sieht die Stellplatzverordnung in der Landeshauptstadt vor, dass nahezu im gesamten Stadtgebiet 1,5 Parkplätze pro Wohneinheit bei größeren Wohnbauprojekten errichtet werden müssen. In Zukunft will man auf 1,0 Stellplätze je Wohneinheit im Kernstadtbereich, sowie in den angrenzenden Bereichen auf 1,2 oder 1,35 Stellplätze je Wohneinheit reduzieren. In den äußeren Stadtteilen bleibt es bei 1,5. Erst vor wenigen Wochen präsentierte die Stadt ein riesiges Bauprojekt für den Kernstadtbereich – "Heute" berichtete.

Nicht benötigte Parkplätze?

Während die Parkplatzsituation für Pendler, die ihr Auto täglich öffentlich in St. Pölten abstellen müssen, bereits jetzt höchst prekär ist, ist TU Wien-Professor Arthur Kanonier überzeugt: "Bei geeigneter Anpassung wie es hier in St. Pölten geschieht, werden ohnehin nur die nicht benötigten Stellplätze wegfallen."

Seitens der Stadt erhofft man sich durch die Maßnahme günstigeres Wohnen. "Wir müssen beim modernen Wohnbau darauf achten, dass die Errichtungskosten nicht zu teuer werden und der Wohnraum leistbar ist. Der Stellplatzschlüssel ist ein wesentlicher Preistreiber, denn der Zwang viele Parkplätze zu errichten, ist sehr kosten- und flächenintensiv", so SP-Bürgermeister Matthias Stadler.

Durch die Reduzierung der Stellplätze erhofft man sich außerdem einen positiven Effekt auf die Umwelt. "Die Zielsetzungen der Stadt sind die verstärkte Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, wie das zu Fuß gehen, die Nutzung des Fahrrades sowie des Öffentlichen Verkehrs", sagt Stadler. Während die Parkplätze reduziert werden, will man die Zahl der Fahrradabstellplätze im Kernstadtbereich verdoppeln. (min)