Szene

Kunst im Paradies

Land: D, Genre: Kunst + Kultur

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

MONA - so lautet die Abkürzung für das Museum of Old and New Art, das 2011 auf der australischen Insel Tasmanien eröffnet wurde. Der aus der Inselhauptstadt Hobart stammende Gründer David Walsh entdeckte schon als junger Mathematikstudent seine Faszination für Zahlen. Ein Besuch im Spielcasino in den frühen 80er Jahren sollte mit der Erkenntnis, dass er bestimmte Karten- und Glücksspiele mathematisch berechnen kann, zukunftsweisend sein. Es war der Beginn einer Spielerkarriere, die ihn märchenhaft reich machte. So reich, dass er im Alleingang ein Museum für seine Kunstsammlung finanzieren konnte. Als das Museum 2011 eröffnet wurde, hatte es 200 Millionen australische Dollar gekostet und übertraf das Guggenheim Museum in New York in seiner Größe um das Zweifache. Schlagartig etablierte das MONA das abgelegene Tasmanien auf der Landkarte der internationalen Kunstszene - als ein Ort der Überraschung und des Staunens: Ein Aufzug bringt die Besucher in die Räumlichkeiten unter der Erde. Erwartet werden diese dort zunächst nicht von Kunst, sondern einer Bar. Verschlungene Treppen und Korridore führen anschließend labyrinthisch durch die dunklen Räume und wie aus dem Nichts tauchen moderne Kunstobjekte von Erwin Wurm oder Wim Delvoye auf. Gleich daneben stehen ägyptische Sarkophage und eine holzgeschnitzte Palasttür aus Nigeria. Alle Epochen vermischen sich und stehen gleichberechtigt nebeneinander. Das große Publikum liebt das MONA. Auch wenn die Insel nur eine halbe Million Einwohner hat, zählt es jährlich knapp 350.000 Besucher und gilt somit als das meistbesuchte Museum der südlichen Hemisphäre.