Szene

Kunst lieben, Kunst hassen ...

Land: D, Genre: Kunst + Kultur

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Kein Anbieter

Der Kunstmarkt hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Kunst ist zu einem Lifestyle geworden, Kunst verkauft sich global zu schwindelerregenden Preisen, Künstler sind zu Helden und Superstars der Neuzeit geworden. Doch was bedeutet das für die Kunst? Das fragt sich auch die Berliner Journalistin Nicole Zepter im Buch "Kunst hassen. Eine enttäuschte Liebe". In "Kunst lieben, Kunst hassen ... auf dem Kunstmarkt" taucht Zepter in den Kunstmarkt ein, besucht die Art Basel, den Großsammler Thomas Olbricht in seinem Museum und ist bei einer Auktion bei Christie's dabei. "Ich hatte das Angebot von russischen Sammlern über 20 Millionen Euro. Die haben klar gesagt, dass sie das dann alles auf den Markt werfen wollen", erzählt die Galeristin Vera Munro, die seit Jahrzehnten ganz oben mitspielt. "Fracking ist leider sehr verbreitet", berichtet der Galerist Guido Baudach. "Da tun sich Leute zusammen, kaufen viel von einem Künstler, steigern dadurch den Wert und die Nachfrage und verticken die Kunst bei Auktionen." Der amerikanische Berater Arthur Duncan berichtet, dass viele Galerien heute schon Verträge abschließen, dass nur sie in einem bestimmten Zeitraum ein verkauftes Werk zurückkaufen können und damit es nicht in einer Auktion landet. Viele Sammler können da nicht mehr mithalten. Thomas Olbricht sitzt ernüchtert in seiner öffentlichen Sammlung in Berlin. Nüchtern und klar ist dagegen die Position von Christie's in London. Dirk Boll, Europachef des berühmten Auktionshauses, fasst es zusammen: "Das Werk ist so viel wert, wie ein Sammler in einer Auktion bereit ist zu bezahlen."